Zum Schweigen fehlen mir die richtigen Worte

 

Den Ruf als "Spitze Feder" habe ich mir bereits als junger Journalist in den 70er-Jahren redlich verdient. In den 90er-Jahren nannten mich Studenten und Studentinnen "Phanthomas". Die Geschichte, wie es zu dem Künstlernamen kam, ist abendfüllend. Das Schöne am Schreiben ist, es endet nicht mit dem Eintritt in die Rente. Die spitze Feder bleibt. Das Augenzwinkern auch. Zudem finde ich alles interessant, worüber andere gerne Gras wachsen lassen.

 

Anmerkung: Weder meine Medienprojekte noch ich selbst haben oder hatten jemals Verbindungen zu irgendeiner politischen Partei oder bestehenden Gruppierungen. autor@rudolf-thomas.de

RFT fotografiert von Jonas Hahn, Würzburg

 

Hinweis: Aus Gründen der Lesbarkeit verzichte ich in meinen Publikationen auf Gender-Sternchen oder sonstige typografische untypische Sonderzeichen. In meiner Schreibweise halte ich mich an die Regeln des Duden.

 

Die weißen Tauben sind müde

 

RFT 23. Juli 2024 | 

 

Komm her Marie, ein letztes Glas.
Genießen wir den Augenblick.
Ab morgen gibt′s statt Wein nur Wasser.
Komm her und schenk uns noch mal ein.
So viel wird morgen anders sein.

Marie, die Welt wird langsam blasser.

 

Die weißen Tauben sind müde.
Sie fliegen lang schon nicht mehr.
Sie haben viel zu schwere Flügel.
Und ihre Schnäbel sind längst leer.

Jedoch die Falken fliegen weiter.
Sie sind so stark wie nie vorher.
Und ihre Flügel werden breiter.
Und täglich kommen immer mehr.
Nur weiße Tauben fliegen nicht mehr.

 

In Erinnerung an Hans Hartz (gest. 30. November 2002)

 

Die Zeit ist eine Illusion, der richtige Zeitpunkt ist eine Kunst

 

RFT 18. Juli 2024 | Kaum jemand weiß das besser als ich, der Zeitexperte. Bin ich überheblich? Nein, vielleicht doch - manchmal. Es sind andere, die mich über und in der Zeit zum Experten ernannten. Wie oft höre ich, wie machst du das nur? Gemeint ist damit, wie schaffst du es, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein? Das liegt daran, dass ich innerlich zeitlos bin. Für mich ist die Zeit eine Illusion. Für die meisten Menschen ist sie ein Verlauf, ein Halt, an dem sie sich orientieren müssen und sogar wollen. Der richtige Zeitpunkt entsteht bei mir aus meinem Gefühl für das, was ich jetzt machen will. Ein Beispiel: Ich laufe in die Stadt und sehe jemanden, den ich partout heute nicht treffen möchte. Mein Gefühl sagt mir der jetzt nicht. Also weiche ich der Begegnung aus. Der Mensch passt heute nicht zu meiner Stimmung. Da ich ihn kenne, weiß ich, was auf mich zukommt: Zu 99 Prozent Krankheit, kein Arzttermin und "hast' scho' g'hört?" (Fränkisch). Ich will es weder wissen noch hören. Jüngere Menschen sind im Vorteil. Es gelingt mir nämlich nicht, mir all die Tausende zu merken, die vorgeben, sie kennen mich vom Studium, von Seminaren, von Vorträgen und Lesungen. Also kann ich nicht ausweichen. Die Gespräche mit jungen Leuten sind mir lieber, denn Legendenbildung ist gut für die Eitelkeit.    

 

Oft höre ich, wie bekommen Sie alles unter einen Hut und das in "Ihrem Alter"? Ganz einfach, ich habe immer Zeit, weil ich sie mir nehme. Dabei bin ich ausgesprochen diszipliniert. So schreibe ich an fünf Tagen in der Woche vier bis fünf Stunden an meinem neuen Roman. Produktiv ausgedrückt ergeben das vier bis fünf DIN-A4-Seiten. Pro Woche also 20 Seiten. So gegen 14 Uhr reicht es mir dann: Ich muss raus! Zu Fuß oder mit dem Fahrrad Hauptsache Bewegung. Das dauert meistens 90 Minuten. Als ehemaliger Fußballspieler, Trainer und Funktionsträger habe ich die Spielzeit im Blut. Danach kümmere ich mich um das, was täglich anfällt: Termine, Podcast, Kolumnen, Presse, Veranstaltungen. Völlig egal, was ich mache, es ist in dem Moment für mich zeitlos. Es ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um es genau jetzt zu machen. Die Kunst besteht darin, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Besser noch, ihn als gekommen zu spüren. 

 

Zeitverschwendung ist die leichteste Art aller Verschwendungen

 

RFT 10. Juli 2024 | "Manchmal gewinnt Zeitverschwendung an Leben, weil Zeit über das hinaus, woran wir bisher geglaubt haben, nicht von entscheidender Bedeutung ist. Es ist also ein Synonym für Wohlbefinden und Glück, uns nichts tun zu lassen und uns darauf zu beschränken, nur zu sein, zu fühlen und zu genießen."

Entschuldigen Sie bitte, der Text ist nicht von mir, er ist von einer Psychologin. Sie meint auch "Zeit ist gleich Geld" bringt uns in Angst- und Stresssituationen. Angst ist das Schlagwort unserer Zeit. Damit lässt es sich Geld verdienen und Politik machen. Hätten Menschen keine Angst, dann gebe es nur halb so viele Psychologen. Wer ständig Angst hat, der verschwendet das wertvollste, was er besitzt, nämlich seine Lebenszeit. Als Kind hatte ich keine Lust auf Schule: Die Lehrer überboten sich mit Drohgebärden. "Wenn du nicht dann ..." In den ersten Schuljahren lief Herr Oberlehrer mit dem Rohrstock in der Hand durch die Reihen. Nach Lust und Laune schlug er auf einen Tisch. Manchmal traf er auch mich. Ab der 5. Klasse gab es keine Prügel mehr. Es hieß jetzt, was soll nur aus dir werden? Angst vor der Zukunft wurde gestreut. Mit der Angst sind wir aufgewachsen. Sie begleitet uns in allen Lebenslagen. Im Mittelpunkt des Angstschürens stehen heute Klimawandel, Putin und traditionell die Zukunft. Trotz Work Life Balance, Yoga, Vier-Tage-Woche und Mindestlohn geht die Menschheit zugrunde. Denn es ist Krieg in Europa. Dazu wird uns die fast täglich zunehmende unerträgliche Hitze den Rest geben. Kurzum, wir sterben mit der Zeit alle, die Natur will es so. Soll ich also unter diesen Voraussetzungen Zeit verschwenden? Etwa mit Work Life Balance? Schon der Begriff suggeriert, man bräuchte für Arbeit ein Gleichgewicht, einen privaten Ausgleich. Wäre es nicht lohnender, eine sinnvolle, sogar erfüllende Betätigung anzustreben? Es ist tatsächlich Zeitverschwendung, eine Tätigkeit auszuüben, die am Ende des Tages einen Ausgleich in Form von Work Life Balance erfordert.      

Top-Vegetarier beim Haxen-Essen auf dem Oktoberfest erwischt 

 

RFT 25. Juni 2024 | "Helden-Präsident spricht vor US-Kongress." "Mega!" "Top!" "Wahnsinn!" Wetterbericht: "Morgen erhitzt sich die Luft auf 23 Grad." "Globaler Mittelwert: Heißester Juni weltweit." "Rechtsextremer wird jetzt als Top-Nazi eingestuft." "Liebes-Aus für Youtube-Urgestein." "Top-Job für Karriere-Grüne." "Polit-Legende hört auf." "Elite-Soldaten erobern Dorf zurück." "Ein bekannter Welt-Klima-Retter." 

 

Ohne Superlative kommen deutsche Medien nicht mehr aus. Darum, so scheint es, haben sie jeweils einen Faktenchecker installiert. Der schwächt dann die Superlativen ab. "Mehrere Hauptschüler zeigten Hitlergruß." Faktenchecker: "Es waren 5 Hauptschüler." Na also geht doch.

 

Starkoch, Sternekoch, Top-TV-Koch, Gourmet-Legende. Militär: Top-General, hochdekorierter Offizier, anerkannter Waffenexperte, führender Militär-Experte. Apropos Experte! Wer in den Medien erscheint, muss ein Experte sein. Da beißt die Maus kein Faden ab - Entschuldigung: Top-Maus beißt Schiffstau durch.

 

Es gibt im Alltag offenbar die drei Komparationsstufen: Geil (Positiv), super (Komparativ) und mega (Superlativ). Mega ist mittlerweile alles, obwohl das Wenigste davon wirklich großartig oder hervorragend ist. Ich bin dagegen bescheiden, wenn ich mich als Weltklasse-Typ bezeichne. Oder ist das Angeberei? Blödsinn, die gibt es ja nicht mehr.   

     

Die Dummheit der anderen ist eine Chance

 

RFT 18. Juni 2024 | An der Rezeption spielten sich Jagdszenen ab. Die Polizei musste einschreiten. Was war los? FTI ist Konkurs. Das Hotel verweigerte Urlaubern den Zutritt zu ihren gebuchten Zimmern. "5 vor Flug" gehört auch zur FTI Group. "Das wussten wir nicht" war laut von denen zu hören, die glaubten, sie gehören nicht zu den Geschädigten. Um 25 Euro war das Angebot von "5 vor Flug" günstiger, erzählte mir ein Urlauber. Als ich lachte, verstand er die Welt nicht mehr. Er buchte für 2 Personen eine pauschale 14-tägige Urlaubsreise inklusive Flug, Transfer zum Hotel und Halbpension. Dafür zahlte er 3.250 Euro. Er dachte, er sei clever als er den bereits rabattierten Preis um sage und schreibe 25 Euro günstiger bei "5 vor Flug" buchte. 25 Euro! Ich muss es loswerden, das ist typisch deutsch: Wo es geht einen angeblichen Vorteil erhaschen. Und das Peinliche daran entspricht leider auch der gleichen Mentalität. Kein Geld mehr auf der Naht, aber Hauptsache im eigenen Dunstkreis mit einer Urlaubsreise prahlen, die ein Schnäppchen wäre. Die Dummheit der anderen bietet immer eine Chance. Alle Discounter beherrschen das Spiel mit den Rabatten. Eine Jeans für 8,99 Euro ist alles nur keine echte Jeans. Eine Flasche Rotwein für 2,29 Euro beinhaltet maximal roter Wein. Ich habe mir einmal ein Paar wie Adiletten aussehende Badeschlappen auf Fuerteventura für 9,99 Euro gekauft. Nach zwei Tagen waren die weißen Adidas-Streifen verschmiert und nicht mehr zu erkennen. Die Streifen wurden mit Ölfarbe in Nordafrika aufgemalt. Den Trick kannte ich noch nicht.     

 

"Döp dö dö döp": Wer Stroh im Kopf hat, fürchtet den Funken der Wahrheit

 

RFT 29. Mai 2024 | Habe ich etwas verpasst? "Döp dö dö döp", ich musste erst googeln, um zu verstehen, was junge Leute in Sylt grölten. Textauszug „L’amour toujours“:

 

„Es ist mir egal, was du in deinem Leben getan hast.
Baby, ich werde immer hier an deiner Seite sein.
Lass‘ mich nicht zu lange warten, bitte komm‘ schnell her.“

 

Gigi d’Agostino? Der Name sagte mir auch nichts. Der arme Kerl soll mit seinem Song beim Oktoberfest und in Würzburg beim Kiliani-Volksfest auf den Index. "Döp dö dö döp" - ich frage für einen Freund: Gehts noch?

So eben feiern wir 75 Jahre Grundgesetz und im gleichen Atemzug treten Beamte in Ordnungsämtern zusammen mit Kommunalpolitikern Artikel 5 mit Füßen. Noch schlimmer, sie deklarieren „L’amour toujours“ zum Nazi-Song. Beim besten Willen, ich kann dem Text keine Verbindung zu Nazis entnehmen. Wegen einigen hirnlosen Partyfeiernden auf Sylt, die offenbar stark alkoholisiert nicht wissen, dass Nazi-Symbolik ein absolutes Tabu in Deutschland ist, wird die Freiheit der Kunst sanktioniert? „L’amour toujours“ (Liebe für immer) soll ich nicht mehr hören dürfen? "Döp dö dö döp" heißt wahrscheinlich frei übersetzt "Depp dö dö Depp" und zwar in verschiedenen Richtungen.

 

Es ist zu viel, was uns zugemutet wird. Es ist auch viel zu viel, was uns die selbst ernannten Qualitätsjournalisten unterjubeln wollen. Jüngstes Beispiel sind die Kommunalwahlen in Thüringen. Auch wenn es schwerfällt, die Meinungsfreiheit muss das Ergebnis aushalten. Die AfD hat 25,7 Prozent und damit 8 Prozent mehr Stimmen gewonnen als im Jahr 2019. SPD 11,6, Grüne 4,1, FDP 2,6 Prozent= 18,3 Prozent für die Ampelparteien. Die Linke erzielte 9,1 Prozent. Und die CDU kam wie bereits 2019 auf 27,3 Prozent. Fakt ist, die CDU Thüringens spürt im Nacken den Atem der AfD. Verlierer ist eindeutig Die Linke von Ministerpräsident Ramelow (- 4,9). Fakt ist auch, dass das skandalöse Verhalten der AfD-Spitzenkandidaten für die Europawahlen zumindest in Thüringen der Rechtsaußen-Partei nicht geschadet hat. Schlagzeilen wollen uns durch teilweise peinliche Formulierungen ein - ja, ich muss es sagen - Ergebnis verkaufen, das in keinem objektiven Zusammenhang mit dem amtlichen Endergebnis steht. 

 

Der Schriftsteller Jupp Müller (gest. 1985 in Berlin) hat es auf den Nenner gebracht: "Wer Stroh im Kopf hat, fürchtet den Funken der Wahrheit." 

 

RFT 23. Mai 2024

 

Herzlichen Glückwunsch zum 75. Geburtstag!

 

Du bist ein Jahr älter als ich. Wir sind also zusammen aufgewachsen. Ich habe in den Jahrzehnten viel von Dir gelernt: Kunstfreiheit, Meinungs-, Presse- und Rundfunkfreiheit, Gleichheit vor dem Gesetz, Menschenrechte – das sind nur einige der Grundrechte, die ich immer dann nachgelesen habe, wenn ich in meiner Toleranz an Grenzen stieß. Demokratische Rechte, die ich als Autor schätze und unbedingt weiter verteidigen werde. Gegen alle, die diese Rechte untergraben und aushebeln wollen. So wie es die 61 Männer und vier Frauen als Urheber des Grundgesetzes für unsere wehrhafte Demokratie vorgesehen haben: als stabiler Schutzschirm für die Bundesrepublik Deutschland!

 

Grundgesetz, ich wünsche Dir weiterhin alles Gute!

 

Rudolf F. Thomas

Schriftsteller

 

Von Veteranen und Zapfenstreich

 

RFT 13. Mai 2024 | Während meiner Dienstzeit bei der Bundeswehr erzählte ich gerne folgenden Witz: Ostfriesland erklärt China den Krieg, wir haben 5.000 Soldaten und 50 Panzer!!! China funkt zurück, Kriegserklärung akzeptiert!!! Haben 500.000 Soldaten und 5.000 Panzer! Ostfriesland antwortet, müssen Kriegserklärung leider zurücknehmen, haben zu wenig Betten für die Gefangenen. Ende der 60er-Jahre haben wir darüber gelacht.

Damals hatte die Bundeswehr eine Mannstärke von knapp 500.000 Soldaten. Und nicht nur die: In den Regionen gab es strategische Standorte mit Kasernen.

Der Pazifismus wurde mit seiner Parole vom "Frieden schaffen ohne Waffen" nach und nach zum "Grünen-Ziel" einer schwachen Verteidigungspolitik. Die heutige Bundeswehr ist nicht mehr als eine uniformierte Resterampe. Verteidigungsminister Boris Pistorius tritt zwar schneidig auf, hängt aber wie eine Marionette an den Schnüren der Bürokratie. Heißt, der Wille ist vorhanden, mehr jedoch (noch) nicht. Bis eine schlagkräftige, moderne Armee aufgestellt ist, vergehen Jahre. Zusammengenommen ergeben 500.000 Soldatinnen und Soldaten eine Großstadt. Für diese Fachkräfte ist weder das Personal noch die Infrastruktur und auch nicht die Ausrüstung vorhanden. Um dennoch im Gespräch zu bleiben, betreibt Pistorius Öffentlichkeitsarbeit. Er hat den 15. Juni zum Veteranentag erklärt. Der Bundestag hat dem entsprochen. Jetzt nach über 50 Jahren, darf ich mich auch Veteran nennen. Ich weiß, der Applaus hält sich in Grenzen. Mir wäre es lieber gewesen, man hätte die Wehrpflicht nicht eingefroren und stattdessen die Bundeswehr über die Jahre weiter ausgebaut.

Die Bundeswehr galt einst auch als Schule der Nation. Viele der Veteranen haben in ihrer Dienstzeit einen Beruf erlernt. Andere konnten mit Unterstützung der Bundeswehr studieren. Und selbst diejenigen, die nur 18 Monate als Wehrpflichtige dienten, lernten Teamfähigkeit, Zusammenhalt und Disziplin. Eigenschaften, nach denen sich heute jeder Unternehmer sehnt. In Deutschland fehlen Fachkräfte. Die Bundeswehr steht im Rekrutieren von Personal mit den Unternehmen im Wettbewerb. Wird die Wehrpflicht wieder aktiviert, dann wird sie den Fachkräftemangel noch weiter in die Höhe treiben. Ein teurer Preis für eine falsche Politik betrieben in der Ära Angela Merkel. Ausgeführt vom ehemaligen Befehlsempfänger Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg. Statt Zapfenstreich gebührt ihm ein großer Trauermarsch, weil er nicht politisch für den Erhalt der Bundeswehr kämpfte. Wir sind vom Krieg bedroht und alleine dadurch nehmen wir Schaden. Der Herr zu Guttenberg ist in die USA "geflohen". Als Veteran glaube ich, er ist desertiert. 

 

Das Grundgesetz feiert im Mai 75. Geburtstag

 

RFT 29. April 2024 | Die Stimmen höre ich, die murmeln, wen interessiert das? Der Unterschied zu uns allen ist, das Grundgesetz wird nicht älter. Es begeht ein Jubiläum. Diesen Jubilar mit seiner außergewöhnlichen moralischen und demokratischen Kompetenz werde ich am 23. Mai feiern. Das Grundgesetz begleitet mich, seit ich denken kann. Es steht bei mir griffbereit im Bücherregal. Vermutlich nahm es besonders durch Artikel 5 Einfluss auf meine Berufswahl:

 

(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.

 

(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.

 

(3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.

 

Mir kommt es seit einiger Zeit so vor, als glaubten einige Politiker und Politikerinnen, das Grundgesetz wäre nach ihrem Gusto Auslegungssache. Wetten, dass sie dennoch am 23. Mai bei einem Festakt dem Grundgesetz huldigen? 

 

 

Mit Pampers, Lastenrad und E-Scooter wird das nichts mit "Green-City"

 

RFT 17. April 2024 | Die Lastenrad-Muttis sind gute Menschen mit bösem Blick für alle, die ein Auto fahren. Vorne in der Knautschzone neben dem Lenkrad dürfen die Kindlein im Pkw nicht sitzen. Aber auf dem Lastenrad! Der normale Mensch, ob groß oder klein, trägt heutzutage in allen Lagen einen Fahrradhelm: großartig! Mutti und Papi sind vorbildlich in ihrem Einsatz für Sicherheit und Umwelt. Ich fragte vorgestern eine Lastenrad-Mutti, ob ihre Kleinen Pampers tragen? "Ja, wie so?" Umwelt, Müllentsorgung, Nachhaltigkeit, Klimawandel? Die Frau kam ins Stottern. Täglich werden in Deutschland 10 Millionen Pampers (oder ähnlich) erst in die Höschen von den Kleinen, später in den Müll gestopft. Dazu noch die vielen Slipeinlagen. So wird das nichts mit "Green-City", mahnte ich. Erst stotterte Mutti, dann war sie sprachlos und fuhr unter Schnappatmung weiter. Ja, ich weiß, die Wahrheit schmerzt.

 

In meiner Nachbarschaft kurvt einer jeden Abend mit dem E-Scooter auf dem Fußgängerweg mit allem, was das sinnlos rollende Gerät so hergibt. Er meint, das macht Spaß. Die Wahrheit ist, ein E-Roller bringt überhaupt keinen Nutzen. Mit ihm kann man nichts transportieren. Man steht auf ihm, um Strom zu verbrauchen und Fußgänger zu belästigen. Verkehrsregeln sind schnuppe. Ist der Akku leer, dann an Ort und Stelle absteigen, gehen. Sollen andere schauen, wie sie dem "E-Hindernis" ausweichen. In Paris sind E-Scooter verboten. Deutsche Städte wollen folgen. 

 

Freilich stehen Autos überall im Weg. Ganz schlimm DHL, Amazon, DPD, USP usw. Alle, die liefern, nutzen jedes Haltverbot, jede freie Lücke. Die Warnblinkanlage ist dabei im Dauereinsatz. Paragraf 15 der Straßenverkehrsordnung (StVO) sieht diese Unart gar nicht vor: In der zweiten Reihe oder sonst wo zu parken und dabei die Warnblinkanlage einzuschalten, ist von dieser Vorschrift nicht gedeckt. Denn diese Fahrzeuge bleiben nicht liegen, sondern einfach nur stehen. Andererseits gilt, wer sich als Zusteller an die StVO hält, kommt nicht weit. Ein Dilemma!

 

Fahren bis ins Haus hinein ist in. Laufen, ist von Kindesbeinen an out. Die Kindlein werden überall bis vor die Tür gefahren. Sind sie größer, dann fahren sie so lange Fahrrad, bis sie einen Führerschein haben. Die jährlichen Zulassungen von Pkws steigen kontinuierlich an. Der Mensch liebt seine motorisierte Mobilität. Die Forderung nach mehr ÖPNV ist politische Scheinheiligkeit. Busse und Bahnen kosten den Bund, den Ländern und Kommunen viel Geld. Fahrpläne sind kaum zu händeln. Die Bahn wird mit der Pünktlichkeit noch größere Schwierigkeiten bekommen. Busse stehen genauso im Stau wie Autofahrer. Und Zweiradfahrer kommen meistens nur weiter, weil sie, um Hindernissen auszuweichen, täglich mehrmals gegen die StVO verstoßen. Was bleibt? Laufen, wann immer es geht. Das wäre vernünftig, sogar gesund und der richtige Schritt in Richtung "Green-City".

 

 

Umso dunkler die Zeit, umso heller der Wahnsinn  

 

RFT 4. April 2024 | "Alte Leute sind gefährlich; sie haben keine Angst vor der Zukunft." Das wusste der irische Dramatiker und Schriftsteller George Bernhard Shaw. Ich glaube, er hat Recht. Mir selbst ist spätestens im August 1968 die Angst genommen worden. Sechs Jahre zuvor erlebte ich am Samstag, 27. Oktober 1962, den "Schwarzen Tag". Die Welt stand hauchdünn vor einem Atomkrieg. Es war eine ganz dunkle Zeit, die als Kuba-Krise in die Geschichte einging. Für mich als 12-jähriger Knabe war der Tag die Vorstufe zur persönlichen Angstbefreiung. Ich begann mich mental vom Elternhaus zu lösen. Die Angst der Alten vor Krieg, Elend, Russen und der "Gelben Gefahr" konnte ich nicht mehr ertragen. Ebenso gingen mir die ständigen Warnungen vor schlechten Zeiten auf den Keks.

 

Meine Zeit war damals nicht so rosig. Sie wurde im Juli, August und September 1968 in Külsheim im Odenwald noch getoppt. Wir waren Rekruten. Im Landser-Jargon als "Bettenbauer" und "Kanonenfutter" beschimpft. "Morgen könnt ihr schon auf dem Weg zur Zonengrenze sein", drohten die Schleifer. In der Tschechoslowakei lief ein Liberalisierungs- und Demokratisierungsprogramm. Streitkräfte der Sowjets waren auf dem Weg nach Prag. Am 21. August 1968 wurde der sogenannte Prager Frühling unter Androhung von Waffengewalt beendet. Der Durchmarsch der Sowjets fand nicht statt. Einige großmäulige Unteroffiziere zeigten sich enttäuscht. Mir wurde mit 18 Jahren bereits klar, dass hinter dunklen Zeiten der helle Wahnsinn lauert. Diese Erkenntnis nahm mir endgültig die Angst. Seit 4 Jahren leben wir in dunkler Zeit: Zwei Jahre Corona, zwei Jahre Krieg in der Ukraine. Und wieder kommt die Bedrohung aus dem Osten. Den Unterschied zu 1968 erlebe ich in einer tief gespaltenen Gesellschaft. Sie ist seit der Wiedervereinigung 1990 bis heute nicht richtig geeint. So sehr sich politische Sonntagsredner auch bemühen, zwischen Ost- und Westdeutschland verläuft in vielen Köpfen eine rote Linie. Von einig Vaterland kann keine Rede sein. Im Gegenteil, der linke politische Rand verhöhnt die deutsche Tradition und würde die Deutschlandfahne am liebsten durch die woke bunte Fahne ersetzen. Der rechte politische Rand pocht auf Deutschland, den Deutschen und eine nach ihren Vorstellungen wertebasierte Gesellschaft. Und an was orientieren sich diejenigen, die sich zur mehrheitlichen bürgerlichen Mitte zählen? Ihnen bleibt nur das Beklagen des hellen Wahnsinns. 

 

Mehr aus dem Jahr 1968 steht in meinem Roman "MORGEN beginnt, was bald geschieht".

 

 

Nach oben gelabert 

 

RFT 25. März 2024 | Es gibt Leute, die haben so viel Verstand, dass sie fast zu nichts mehr auf der Welt zu gebrauchen sind. Und doch fanden sie eine Betätigung. Zum Beispiel als Dauergast im Fernsehen. Ohne Corona wäre Karl Lauterbach niemals Gesundheitsminister geworden. Zwei lange Jahre saß der SPD-Politiker drei bis vier Mal pro Woche in Talkshows. Ich denke, der übernachtete in den Studios von Anne Will, Maischberger, Illner & Co. Der quatsche so oft und häufig, bis die Zuschauer glaubten, der Lauterbach ist der oberste Gesundheitsapostel. Sein Bekanntheitsgrad steigerte sich ganz nach oben. Bundeskanzler Scholze kam nicht mehr umhin, er musste den "Kölsche Karl" auf die Regierungsbank holen. Lauterbach stieg auf und wir haben den Salat.

Vor zwei Jahren fielen Putins-Truppen in die Ukraine ein. Marie Agnes Strack-Zimmermann nahm in den Talkshows den Platz von Karl Lauterbach ein. Zuvor kannte kaum jemand die FDP-Abgeordnete aus Düsseldorf. Ihre Dauerbotschaft "Waffen, Leopard, Raketen, Taurus alles für die Ukraine". Jetzt ist sie die Spitzenkandidatin der FDP für die Wahlen zum Europäischen Parlament. Die FDP konnte nicht anders: Frau Dr. phil. Agnes muss den "Eurofighter" machen. Fast alle Wahlberechtigten kennen die eiserne Dame, die, so der Eindruck wöchentlich in die Ukraine pendelt. Sie hat nie in der Bundeswehr gedient und doch gibt sie sich militanter als jeder General. 

 

"Die Politik ist das Paradies zungenfertiger Schwätzer", wusste der irische Dramatiker, Politiker und Nobelpreisträger George Bernhard Shaw (1856-1950) zu sagen. Wie wahr!   

 

Wer frei von Sünde ist ...

 

RFT 1. März 2024 | "Der Mensch soll lernen, nur die Ochsen büffeln." Erich Kästner wusste das, was Lehrer in den Schulen, in denen ich Platz nahm, nicht kapierten. Die meisten von den Paukern waren geprägt von der Nazizeit. Junge Lehrer gab es in den 50er- und Anfang der 60er-Jahre so gut wie keine. Ich lernte öfters den Rohrstock kennen. Wie oft stand ich im Klassenzimmer in der Ecke, nur weil ich meinem Temperament freien Lauf ließ. Lehrer, so meine Erkenntnis, benötigen dringend mehr Unterstützung, damit sie nicht vom Schulweg abkommen. Ein Beispiel der Verirrung liefert das Otfried-Preußler-Gymnasium im bayerischen Pullach. Der Name des bedeutenden Kinderbuchautors neben Erich Kästner soll weg. Als Grund wurde in den Medien unter anderem Preußlers frühe Zeit als Soldat sowie sein Frühwerk »Erntelager Geyer« genannt. Das Werk ist um 1940 und 1942 entstanden. Darin beschönigte Preußler das Leben in der Hitlerjugend. Die Schulleitung wird zudem mit folgender Begründung zitiert: "Problematisch für die Lernenden erscheinen auch die in einigen Werken dargestellten fragwürdigen Konfliktlösungsstrategien durch Gewalt, und/oder, Hexerei." Ja, klar! Die Gralshüter der Moral hielten im Gymnasium Konferenz. Ob sie jemals den Roman "Krabat" gelesen haben? 

 

Der gleichnamige Waisenjunge, der in einer Mühle Hexerei lernt, findet andere Lösungsstrategien. Jedes Jahr stirbt einer der Müllerburschen. Krabat schafft es, den Fluch zu lösen. Ein junger Mensch, der sich mit finsteren Mächten einlässt, von denen er fasziniert ist, bis er erkennt, worauf er sich da eingelassen hat. Dazu äußerte sich Preußler 1998: "Es ist zugleich meine Geschichte, die Geschichte meiner Generation, und es ist die Geschichte aller jungen Leute, die mit der Macht und ihren Verlockungen in Berührung kommen und sich darin verstricken." Preußler wurde 1923 in Böhmen geboren. In der Hitlerjugend waren 14 bis 18-Jährige Jungen. Das ist zwar kein Vergleich, aber ich war schon mit 12 Jahren mit der Roten-Kreuz-Jugend in den großen Ferien im Zeltlager an der Ostsee.

1962 war das ein pures Abenteuer, das ich bis heute nicht bereue. Das Deutsche Rote Kreuz wurde am 25. Januar 1921 in Bamberg gegründet. Waren später etwa Nazis im Roten Kreuz? War das Deutsche Rote Kreuz in Nazi-Verbrechen verstrickt? Warum gelang es dem Internationalen Roten Kreuz während des gesamten Krieges nicht, bei den nationalsozialistischen Machthabern die Gleichstellung der in den Konzentrationslagern internierten Menschen mit Kriegsgefangenen zu erreichen? Zum Glück ist nach mir noch keine Schule benannt worden.    

 

Otfried Preußler verstarb im Jahr 2013 in Priem am Chiemsee. Er hinterließ 38 Kinder-, Jugend- und Bilderbücher. Den "Räuber Hotzenplotz", die "Kleine Hexe" und "Der kleine Wassermann" kennt vermutlich jeder. Seine Bücher wurden in 55 Sprachen übersetzt und haben eine Gesamtauflage von 50 Millionen Exemplaren erreicht. Jetzt stehen sie auf dem Prüfstand, weil Lehrer in Pullach zusammen mit Eltern und Schülern am Rad drehen. 

 

Im unterfränkischen Mellrichstadt steht die Udo-Lindenberg-Mittelschule: ganz große Klasse! 

 

Auch egal!

 

RFT 19. Februar 2024 | Okay, die Höflichkeit, gar der Anstand sind den Bach runter. Da passiert nicht mehr viel. In meiner Nachbarschaft wird kaum noch gegrüßt. Mädchen, denen ich vor ein paar Jahren noch den Federball zurück über den Zaun warf, kennen mich nicht mehr. Sie sind jetzt vermutlich Influenzerinnen und ich bin älter als deren ältester Opa. Der von seinen Eltern ernannte hochbegabte achtjährige Junge von Gegenüber hat noch nie gegrüßt. So wie mir geht es vielen. "Auch egal", pflege ich zu sagen. Die Eltern von den mit höchster Sicherheitsstufe überwachten Kids sitzen irgendwo in Firmen oder Ämtern. Sie haben Smartphones, Laptops, Tablets und am Arbeitsplatz Workstations. Sie sind je nach Job teilweise sogar weltweit vernetzt. Und sie verfügen über eine oder mehrere E-Mail-Adressen. Auch egal, denn sie antworten als Empfänger nur, wenn es ihnen genehm ist oder wenn sie in Urlaub sind. Dann kommt eine Mail mit "Ich bin bis zum 30. August nicht erreichbar. In dringenden Angelegenheiten wenden Sie sich an meine Kollegin ...". Auch egal, aber immerhin ein Lebenszeichen. Die gleichen Leute jammern herum "Deutschland ist in Sachen Digitalisierung ein Drittland". Herrjeh, wie schlimm! Ich rufe zurück, "seid froh!". 

Voraussetzung für die richtige Handhabung der Digitalisierung ist nämlich der Wille zur Kommunikation. Und der ist nicht ausreichend und nicht umfänglich vorhanden. Als einer der Pioniere des Customer-Relationship-Managements, kurz CRM, habe ich mir schon Ende der 80er- und erst recht in den 90er-Jahren den Allerwertesten aufgerissen, um in Unternehmen das Einmaleins der Kommunikation zu vermitteln. Hat das etwas gebracht? Auch egal! 

Es ist nämlich so: Wenn einem jemand eine E-Mail schickt, dann hat er ein Begehr und erwartet eine zeitnahe Antwort. E-Mail ist papierlose, weil digitalisierte Post. Die ist sogar umweltfreundlich und ich kann sie überall empfangen, lesen und - jetzt kommt es - freundlich beantworten. Ja, es stimmt, es gibt lästige Spammails. Für die kann man, wenn man seine Mail-App beherrscht, Vorkehrungen treffen. Ist das nicht wunderbar?       

 

 

Das tägliche Spiel mit der Statistik 

 

RFT 30. Januar 2024 | "Wenn man den Kopf in der Sauna hat und die Füße im Kühlschrank, sprechen Statistiker von einer angenehmen mittleren Temperatur." Ausnahmsweise ist der Spruch nicht von mir. Franz Josef Strauß ist der Urheber. Heute sind wir von Statistiken regelrecht umzingelt. Jede Woche Umfrageergebnisse zu bevorstehenden Wahlen. Der Sonntagsfrage folgen Warnungen gleich hinterher. Die AfD steht laut Statistik bei über 20 Prozent, wenn jetzt Wahlen zum Deutschen Bundestag wären. Dieser Trend stimmt nie und nimmer. Entweder sind es weitaus weniger oder es sind deutlich mehr Prozente. Von 10 Leuten, die ich gefragt habe, wählen 5 die AfD, 2 Union, 1 Grün, 1 FW, 1 SPD. Zwei Tage später 10 andere Leute. Ergebnis: 1 wählt AfD. 3 wählen BSW (Sahra Wagenknecht), 1 FW, 3 Union, 1 FDP und 1 SPD. Einmal lag die AfD bei 50 Prozent und bei der zweiten Befragung nur noch bei 10 Prozent. Füge ich das Ergebnis aus beiden Befragungen zusammen, so ergibt das 

 

30 Prozent für die AfD;

25 Prozent für die Union;

15 Prozent für das BSW;

10 Prozent für die SPD;

10 Prozent für die FW;

  5 Prozent für die FDP;

  5 Prozent für die Grünen.

 

Meine Umfrage ist mit 20 potenziellen Wählern nicht repräsentativ. Aber sie spiegelt meine Wahrnehmung in der Gesellschaft wider. Die Grünen schneiden in Wirklichkeit viel schlechter ab als in den Medien dargestellt. Dagegen steht die AfD mit 30 Prozent deutlich besser da. 

Bald kommt die DAVA (Demokratische Allianz für Vielfalt und Aufbruch) ein Ableger der türkischen AKP, auf den Wahlzettel. Erdogan streckt die Hand nach Deutschland aus. Wo die Deutsch-Türken politisch stehen, weiß man: Sie wählten mehrheitlich die AKP. Also rechts bis rechtsextrem. 

 

"Die Demokratisierung der Gesellschaft ist der Beginn der Anarchie, das Ende der wahren Demokratie. Wenn die Demokratisierung weit genug fortgeschritten ist, dann endet sie im kommunistischen Zwangsstaat." (Franz Josef Strauß)

Derweil kann ich mir angesichts der veränderten Parteienlandschaft ein Ende der wahren Demokratie in einem zwanghaften Rechtsstaat vorstellen. 

 

 

 

Wer oder was?

 

RFT 22. Januar 2024 | Ich frage mich, wer oder was soll eine Alternative für Deutschland sein? Die Mittelerde oder "Buntland", gar Braunland? Deutschland braucht keine Alternative, denn das D steht wie ich selbst für Demokratie.

 

Ich bin parteiloser Wähler!

 

RFT 15. Januar 2024 | Als ich mich vor 50 Jahren als Volontär bei einer Tageszeitung bewarb, wurde ich gefragt, ob ich in einer Partei sei. Nein, lautete meine Antwort. Meine Chancen auf das Volontariat stiegen. Der Chefredakteur verlangte Neutralität. Ein Journalist kann nicht Mitglied einer Partei sein, hieß es seinerzeit. Ich stand damals wie heute keiner Partei nahe. Wer jetzt falsche Schlüsse zieht, ist auf dem Holzweg. Ein treuer Staatsbürger geht wählen. Meine Stimme sehe ich als Verpflichtung gegenüber der Demokratie. Extreme politische Kandidaten passen nicht in mein Weltbild. Meine Welt ist Europa, da bin ich "daheim". Selbstverständlich habe ich mir Amerika und Afrika, den Orient und Arabien angeschaut. Nach Asien reisen will ich nicht. Wie gesagt, ich bin in erster Linie Europäer. Die Kultur ist weitgehend auch meine. Sie ist geprägt von einem verlässlichen Auf und Ab. In den Ländern regierte die Monarchie, dann folgten Diktaturen. Mit der Demokratie ist es in Europa nicht so einfach, wie wir aktuell erleben. Die etablierten Parteien haben erhebliche Schwierigkeiten mit der Sehnsucht vieler Bürger nach der starken Hand, die für Ordnung sorgen soll. Ihre Wähler haben Probleme mit der Einwanderung von Menschen aus fremden Kulturen. Darüber diskutieren sie abends im China-Restaurant beim Japaner oder Mexikaner. Den Diskussionen folgen keine Konsequenzen. Ein politischer Führer soll die Probleme lösen. Der ist aber nicht in Sichtweise. Er oder sie muss wohl erst noch geboren werden. Denn der Karren, den es flott zu machen gilt, steckt bis über die Ladefläche im Sumpf. In Deutschland gibt es fast 40 Steuerarten, die einen nicht enden wollenden Rattenschwanz an Bürokratie nach sich ziehen. Das ist nur ein "kleines" Beispiel. Die Koryphäen, die unser Land und womöglich ganz Europa entknoten könnten, stehen nicht zur Verfügung. Es gibt zwar jede Menge Besserwisser, aber niemand, der zur Handlung befähigt ist. Ergo beschäftigen sich aufgeblasene Wichtigtuer mit lächerlichen Randthemen, die keinen Nutzen für die Gesellschaft darstellen, aber es wurde immerhin darüber gesprochen. Also müssen wir Bürger vermutlich noch länger vielerlei politischen Unsinn ertragen und aufpassen, dass wir nicht in einer Diktatur landen. Verhindern können wir Extremisten nur, indem wir zur Wahl gehen und uns vorher die Kandidaten und Kandidatinnen ganz genau anschauen.       

 

 

Hinweis: Aus Gründen der Lesbarkeit verzichte ich in meinen Publikationen auf Gender-Sternchen oder sonstige typografische untypische Sonderzeichen. In meiner Schreibweise halte ich mich an die Regeln des Duden. 

"Mit einem hohen IQ zu leben ist nicht leicht. Manchmal leide ich sehr darunter." (RFT)

Blog-Beiträge Jahr 2023
Die spitze Feder von Rudolf F. Thomas zu heiklen Themen im Blog.
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Ja ich bin eng mit dem Fußballsport verbunden. Der KSC ist für mich als Karlsruher von Geburt an mein Verein. Würzburg ist seit über 40 Jahren meine Wahlheimat. Also sind die Kickers von 1907, der Klub für den mein Herz schlägt.  

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Früher, wie hier auf dem Bild aus dem Jahr 1990 in Bonn, moderierte ich andere. Heute muss ich aufpassen, dass ich nicht gelenkt werde. "Früher war alles besser, sogar die Zukunft", orakelte Karl Valentin. Heute ist die Vergangenheit eine Vorrede für die Drama-Handlungen, die uns bevorstehen.   

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