Kickers sind ein überschaubares Drama mit offenem Ende
RFT 28.11.2022 | Die Mannschaft schießt Tore und gewinnt in Serie: Punkte- und Siegprämien sind fällig. Obendrauf folgt jetzt bis zum 24. Februar eine lange Spielpause. Zur Bescherung müsste dringend ein geldbringender Investor unseren Kickers den gewünschten Geldsegen unter den Weihnachtsbaum legen. Die Medien würden gerne Ross und Reiter nennen. Spekuliert wird auf den Rängen. Dabei werden immer die gleichen Namen genannt: s.Oliver und Knauf. Am besten beide. Wunderbare Träume in einer Zeit der Verknappung und Verteuerung von Energie und Wohlstand.
Um die Kickers auf tragfähige Füße zu stellen, bedarf es meiner über den Daumen gepeilte Rechnung, mindestens 5 Millionen Euro. Sollte ich morgen den Euro-Jackpott knacken, dann lege ich die paar Millionen auf den Rot-Weißen-Gabentisch. Warum? Weil ich bei einem Gewinn von 43 Millionen schlicht und ergreifend ein paar Millionen für meinen Herzensverein übrig hätte. Die Betonung liegt auf Gewinn. Dagegegen muss ein Unternehmer, wenn seine Firma Gewinne macht, Investitionen sorgfältig überlegen und sie nach Dringlichkeit hin abwägen. Ein finanzielles Engagement bei einem Fußballklub hat dabei nicht unbedingt Priorität.
Sportlich läuft es gut. So hart es sein mag, es muss nach der Winterpause noch besser laufen, damit eine sofortige Rückkehr in die dritte Liga erfolgt. Nur von dort aus hat der Profifußball in Würzburg eine Zukunft.
Die Leiden des jungen Franz Helmer
RFT 16.11.2022 | 22 Jahre, 1,84 m, bekannt als Torjäger für Eintracht Bamberg in der Bayernliga-Nord. Das war einmal. Hier am Dallenberg ist Regionalliga. Genau genommen dritte Liga. Denn das spielerische Niveau der Akteure um Daniel Hägele und Peter Kurzweg ist um einiges höher als in den vergangenen verkorksten zwei Spielzeiten. Damals war der aktuelle Torjäger Saliou Sané höchstens eine Teilzeitkraft, vielleicht sogar ein Ausfall. Es kann auch sein, dass er ein Opfer von Trainern wurde, die Vorgaben, Ahnung vom Fußballsport zu haben, obwohl kein Zuschauer davon etwas merkte, geschweige sah. Wie dem auch sei, jetzt ist Saliou verletzt und der Franz sollte gegen Pipinsried, Eichstätt und Ansbach befreit aufspielen. Wenn jetzt nicht, wann dann?
Psychologisch geschickt ist es nie, wenn ein Spieler eingewechselt und wieder ausgewechselt wird. Professionell ist die Maßnahme ganz und gar nicht. Selbst wenn man, so wie am vergangenen Samstag geschehen, dem Franz lobende Worte hinterherschickt, werden die nicht bei ihm ankommen. Ein Fussballlehrer müsste die Lehre von Konrad Lorenz wenigstens im Ansatz von "Verstanden ist nicht gleich einverstanden" genauso gut kennen, wie jeder andere, der mit Menschenführung zu tun hat.
Dazu ein Beispiel: In Pressekonferenzen hören wir immer wieder von Trainern: "Ich denke, der Spieler hat das verstanden." Die postwendende Frage an den Trainer sollte lauten: "Ist der Spieler damit auch einverstanden?"
Und was sagt der Spieler dazu? Nichts, weil er vom Trainer abhängig ist. Also schweigt der junge Franz Helmer, denn er hofft auf eine nächste Chance.
Bleibt die Frage offen, ob Franz tatsächlich in der Regionalliga bestehen kann? Die Antwort ist simpel: Wenn er weiterhin kaum eingesetzt wird, dann kann er es nicht beweisen. Seine Spielpraxis nimmt weiter ab und seine Resignation nimmt zu. Bei dem personell dünn besetzten Kader wäre ein weiterer Ausfall fatal.
Heribert Ketterl:
"Die Kickers agieren auf höchstem Regionalliga-Niveau, wenn nicht höher"
RFT 07.11.2022 | Wer viele Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte Anhänger, Fan, gar Kickers-Freund ist, der weiß den Begriff Vorsicht ganz genau einzuordnen. Zu oft haben in 115-Jahren Vereinsgeschichte selbstzerstörerische Kräfte mit ihrem hirnlosen rektalen Körperteil den sich anbahnenden Erfolg eingerissen. An die Saison 20/21 in der 2. Bundesliga und an die Spielzeit 21/22 in Liga drei sei ausdrücklich erinnert. Ähnliche negative sportliche Achterbahnfahrten gab es vor 20 Jahren: Saison 2001/2002 Abstieg aus der Landesliga in die Bezirksoberliga. Saison 2002/2003 Abstieg von der Bezirksoberliga in die Bezirksliga-West. Danach ging es wieder aufwärts: 2003/2004 Aufstieg in die Bezirksoberliga und dann 2004/2005 in die Landesliga-Nord. Die Vereinskasse zwar weiterhin leer, aber der drohenden Insolvenz gerade noch von der Schippe gesprungen.
Der Vergleich zu heute mag etwas hinken, dennoch verweist er auf Parallelen: Damals wie heute geht es ums Geld und um einen sportlichen Neuaufbau. Die Kickers AG benötigt einen oder besser mehrere finanzstarke Gesellschafter.
Der sportliche Neuaufbau geht offenbar schneller voran als gedacht. Heribert Ketterl, Trainer von Hankofen-Hailing drückte es am vergangenen Samstag so aus: "Die spielen geilen Fußball, das muss man auch mal neidlos anerkennen. Zudem sind die Kickers eine sympathische Truppe."
"Marco Wildersinn, wer soll das sein?", hieß es anfangs. Gut, die Frage gehört vor der Saison am Dallenberg zum Standard. "Mit dem Kader müssen wir froh sein, wenn wir nicht absteigen." Nur wenige Pessimisten verstehen tatsächlich etwas vom Fußball. "In einem Jahr spielt ihr wieder gegen uns im Derby", wussten einige Blaubandstumpen. Dafür müssten sie allerdings im Totopokal mal ein oder zwei Runden überstehen. Derweil herrscht das Schweigen der Belämmerten, die sich am Samstagnachmittag verwirrt die feuchten Augen reiben und stöhnen: "Erna, die Roten haben schon wieder gewonnen!"
Das Trio Jürgen Kost, Sebastian Neumann und Marco Wildersinn haben die Freude zurück auf den Dallenberg gebracht. Die Mannschaft spielen zu sehen, macht einfach Spaß. Der altmodische Holzfußball, den die Herren Antwerpen, Trares und Ziegner bolzen ließen, wurde binnen weniger Monate entlarvt. Namen sind eben doch nur Schall und Rauch.
Zum Schluss muss ich es noch loswerden: Marco Wildersinn hat das, was ein echter Badener eben im Blut hat: Er weiß, was er will und setzt es um.
Meine Meinung
RFT 15.11.22 | Was ein Unentschieden bewirkt: Die bunte Binde ist auf dem Weg in die Kleiderkammer. Schwarz-Rot-Gold ist dabei seinen Glanz aufzupolieren. Zumindest bei der Advent-WM in Katar. Niclas Füllkrug zündete eine erste Kerze der Hoffnung an. Statt Koffer packen - Costa Rica. Aus diesem Land ist einer in die Würzburger-Fußballgeschichte eingegangen: Júnior Enrique Díaz Campbell! Mit einem "sensationellen" Jahrhundert-Eigentor im Spiel gegen Arminia Bielefeld sorgte er am 1. April 2017 für den Ausgleich. Allerdings für die Ostwestfalen. Kaum zu glauben: Diaz war 2006 WM-Teilnehmer für Costa Rica. aufstiegsrat@rudolf-thomas.de
Kickers-Roulette: Einer kriegt Rot, die anderen sehen schwarz
8. Februar 2022 | Hendrik Bonmann erinnert mich an Júnior Enrique Díaz Campbell. Der ehemalige costa-ricanische Nationalspieler spielte - Achtung - bei der WM 2014 u. a. gegen Italien und England. Diaz ging in Würzburg mit einem Jahrhunderteigentor in die Geschichte ein. Er traf am 1. April 2017 zum 1:1 Ausgleich für Arminia Bielefeld. Drei Punkte fehlten damals zum Klassenerhalt in der 2. Bundesliga. Die Arminia blieb drin, spielt heute in der 1. Bundesliga während unser FWK, so macht er den Eindruck, in den zurückliegenden Jahren nichts dazugelernt hat. Bildung heißt es immer, ist eine Investition in die Zukunft. Offenbar prallt geballtes Wissen bereits am Kickers-Stadiontor ab.
Beweis Nummer 1: Verpflichtung mit nachfolgender Ausbootung von Marvin Pourié.
Wer Marvin verpflichtet, der muss wissen wer auf ihn zukommt. Der entlassene Sportdirektor Schuppan hat ihn geholt, heißt es als Entschuldigung. Wer hat den Vertrag unterschrieben? Üblicherweise derjenige, der die Geschäfte führt, ergo der Vorstandsvorsitzende. Vielleicht sogar mit dem Segen des Aufsichtsrates? Blicken wir in die Kickers-Glaskugel: Was hat Pourié gesagt bzw. getan? Hat er einem Mitspieler aufs Maul gehauen? Hat er jemanden beklaut? Gab es sexistische Übergriffe, gar homophobe Diskriminierung eines Mitspielers? Hm leicht verschwommen zeichnet sich ein Bild ab...
Beweis Nummer 2: Hendrik Bonmann und sein in Saarbrücken unbedrängter luftiger Tritt Richtung Ball.
Ein Torhüter der Sicherheit am Ball ausstrahlt sieht anders aus. "Wulle" wusste mit den Füßen am Spielgerät nicht so richtig etwas anzufangen. Aber Wulnikowski stand wie ein Bär im Tor. Jeder Gegner hatte Respekt vor ihm, weil er dazwischen haute ohne sich zu schonen. Bonmann ist kein Draufgänger. Er ist die Kugel im Kickers-Roulette: Rollt er im Spiel auf Rot oder auf Schwarz?
Beweis Nummer 3: Peter Kurzwegs sinnloses Foulspiel in der Nachspielzeit.
Er war hier, er war weg und jetzt ist er wieder da - trallala. Hat er in Ingolstadt dazugelernt? Nein! Fußball wird auch mit dem Kopf gespielt. Offenbar weiß er das immer noch nicht. Gegen Duisburg und wahrscheinlich auch in Havelse fehlt er, der Peter, den Sebastian Neumann zurückgeholt hat: brrr Zähneknirschen.
Zusammenfassung: Die Kugel rollt leider nur selten ins gegnerische Tor. Maxi Breunig schafft es nicht. David Kopacz kann alles am Ball außer Toreschießen. Mirnes Pepic kann es auch nicht. Der es kann, darf nicht ran. Lieber absteigen ohne die Tore von Marvin, als mit ihm drinbleiben, lautet die Devise. Stelle ich für heute die letzte Frage: Danny Schwarz gewinnt nicht. Wäre nicht ein Rollentausch angebracht: Schwarz geht ins NLZ und Ralf Santelli auf die Trainerbank?
Fischer macht am Dalle kein Alarm mehr
24. Januar 2022 | Thorsten Fischer hat, bevor er 2009 bei den Kickers vorstellig wurde, versucht beim grünen Lokalrivalen anzudocken. Der Wolf hat ihm dort sogleich die scharfen Zähne gezeigt. Wer so einen Weg einschlägt, der ist lediglich auf der Suche nach einem Standort, wo er seine Geschäftsidee vom Profifußball verwirklichen kann. Fischer hat 13 Jahre bei den Kickers die Zügel in der Hand gehalten, ohne jemals echte Vereinsarbeit geleistet zu haben. In der Zeit wurde deutlich, Geld ersetzt kein Herzblut. Wenn die Herren Sauer und Fischer von der Kickers-Familie sprachen, dann klangen sie wie Stiefeltern, die ihren anvertrauten Sprösslingen klarmachten, es wird gegessen, was auf den Tisch kommt. Oder anders gesagt, wer zahlt schafft an. Der Spruch stimmt nur oberflächlich gedacht. Er passt nämlich nicht mehr in die Zeit. Das gilt auch für die fehlende Transparenz. Wie steht es denn um die Finanzen der Kickers-AG?
Bild: Screenshot echobot.de
Weitere Informationen über die Finanzen der Kickers AG im PDF-Dokument.
"Piep, piep, piep Sebastian hat den Peter lieb"
18. Januar 2022 | Es ist ein Graus mit unseren Kickers, dem sportlichen Aushängeschild Würzburgs. Spieler kommen, andere gehen und manchen wünscht man sich in der Not zurück. Fabio Kaufmann, Tobias Rhein, Patrick Sontheimer, Frank Ronstadt und, und, und - die Liste reicht locker für zwei drittligataugliche Mannschaften.
Bei den Kickers kommt Peter Kurzweg, dann geht er, um wieder zu kommen, packt noch einmal seine sieben Sachen und steht plötzlich aufs Neue in der Tür: Willkommen in schwindelerregender Höhe am Dalle oder "piep, piep, piep Sebastian Neumann hat dich lieb". Die Not ist groß und Würzburg ist, wenn Peter in Ingolstadt nicht mehr eingesetzt wird, viel schöner. Gut er hat gekämpft. Er ist die Seitenlinie rauf und runter gerannt. Zwei Tore hat er für die Kickers erzielt. Kurzweg wird das Spielniveau nicht maßgebend verbessern, aber er wird dem Gegner weh tun.
Ein Marvin ist kaltgestellt, ergo muss ein neuer Marvin her: Stefaniak. Er muss das Spiel lenken und die Mannschaft in die Offensive führen. Angriff muss schon gegen Waldhof Mannheim die beste Verteidigung sein. Denn eins ist doch selbst der Eckfahne klar, es darf jetzt endlich gewonnen werden. Der Trainer muss definitiv liefern - ende.
Die Moneten-Gang sucht den Rettungsring
3. Januar 2022 | Mitglieder, so ist zu lesen, verabschieden sich. Vereinspräsident Michael Grieger beklagt sich darüber in einem offenen Brief auf der Kickers-Homepage. Die wahren Gründe dafür nennt er nicht. Vermutlich kennt er sie nicht einmal, obwohl er doch selbst Beiträge zum Vereinsumbau leistete. Scheibchenweise wurde die Satzung ganz im Sinne des allmächtigen Investors geändert. Die Kickers-Mitglieder wurden Schritt für Schritt entmachtet. Delegierte wählen, wer im Klub das Sagen hat. Von der Basis hat man sich schon vor Jahren bei den Kickers verabschiedet. Es regiert die ergebene Gefolgschaft des Monetengebers. Diskussionen auf Mitgliederversammlungen wie z. B. beim großen FC Bayern München gibt es beim merkbar kleineren FC Würzburger Kickers nicht. Hier wird nach außen gekuschelt und intern ausgetauscht. Länger als kurz hat es im Aufsichtsrat der AG noch keiner ausgehalten. Jako-Gründer Rudi Sprügel und BVUK-Gründer Michael Reitzel sind zwei prominente Persönlichkeiten, die sich aus Thorsten Fischers Triumvirat schneller verabschiedeten als von manchen mitdenkenden Kickers-Freund gewünscht.
"Die verstehen nicht, wie Fußball funktioniert, sind aber jetzt für die Managersuche verantwortlich - da pack' ich mir an den Kopp. Wenn sie ehrlich zu sich selbst wären, dann würden sie zugeben, dass der Verein unter ihnen nicht funktioniert", sagte einst Rudi Assauer (verstorben am 6. Februar 2019) über den Vorstand des FC Schalke 04.
Wie Profifußball funktioniert, wusste Bernd Hollerbach. Er hat die Kickers zu einer Adresse gemacht. Seine zusammengestellte Mannschaft hat gespurt. Solche weinerlichen Skandälchen wie jetzt im Fall Pourié gab es beim Holler nicht. Er hatte hinter jedem einzelnen Spieler eine Alternative. Wer Bernds Regeln brach, marschierte auf die Tribüne. Klar ist das "Wunder von Bernd" durch den Abstieg aus der 2. Bundesliga in die Fußballprovinz zurückgekehrt. Aber die Kickers sind sportlich nicht abgestürzt. Sie haben sich in der 3. Liga wieder aufgebaut und sind überraschend aufgestiegen. Dann holte der Flyeralarm-Boss Felix Magath als sogenannten Vereinsentwickler. Der quasselte von der 1. Bundesliga und von der Champions League. Dümmlicher hat noch keiner über die Ziele der Kickers gesprochen. Das Schlimme war, niemand hat den abgehalfterten Altmeister gebremst. Erst wurde Michael Schiele entlassen, dann durfte Marco Antwerpen für Bernd Trares gehen, bis Ralf Santelli versuchte zu retten, was kaum zu retten war. In der Hilflosigkeit anders kann man die Personalentscheidungen nicht benennen, wurde Sebastian Schuppan Sportdirektor und Torsten Ziegner Trainer: ein Duo Infernale.
"Trainer der Marvin ist böse zu uns."
Heidewitzka! Wer Pourié ins Team holt, der hat ab sofort einen Belzenickel in der Mannschaft. Einen Sachverständigen, der für alles und jeden eine Antwort hat, nur nicht für seinen eigenen Charakter. Alle von Liverpool bis Kaiserslautern wissen es: Marvin holt gerne den verbalen Prügel raus.
Es ist sicher altklug, wenn ich sage, solche Typen gab es schon immer. Der Unterschied zu früher ist, die Mannschaftsführung ist heutzutage nicht mehr imstande, die Probleme intern zu lösen. Da wird, wenn Marvin mal wieder böse reagiert, der Mannschaftsrat aktiviert, damit der zum Trainer schreitet, um sich im Namen aller bei ihm auszuweinen. Sind die Taschentücher feucht genug, dann muss Pourié gehen: Lieber ohne ihn absteigen, als mit ihm drinbleiben, lautet jetzt die neue, sehr einfach gestrickte Parole.
Wo sind bei dem Skandälchen Sportdirektor Sebastian Neumann und Vorstandsvorsitzender Christian Jäger abgeblieben? Wie ist es um die Autorität von Trainer Danny Schwarz bestellt? Hat er sich vor den Karren des Mannschaftsrates spannen lassen?
Es bleibt spannend bei unseren Kickers. Langeweile kennen wir nicht. Ein immer wiederkehrendes Auf und Ab trieb uns immer an. Das funktionierte viel Jahrzehnte. Jetzt allerdings ist der ganze Fußballclub der Moneten-Gang des Profifußballs ausgeliefert. Vielleicht ist es für das Projekt "Profifußball in Würzburg" besser, wenn Thorsten Fischer langsam darüber nachdenkt, ob es nicht klüger ist, wenn er den Weg frei macht?
Thorsten Fischer am 24. Januar 2022:
"Eine nachhaltige Strategie mit Blick auf die gezielte Förderung der eigenen Jugend sowie der Talente
aus der Region sollte neben einer bodenständig strukturellen Weiterentwicklung
die Basis darstellen, um nachhaltig und gestärkt zu einem späteren Zeitpunkt
in die 3. Liga zurückzukehren."
Waren es nicht Fischer und Bernd Hollerbach, die den schnellen Erfolg vorangetrieben haben? Wollte nicht Thorsten irgendwo auf der grünen Wiese ein bundesligataugliches Stadion bauen? Groß, größer, Größenwahn: Felix Magath! Fischer ließ den Altmeister selbst dann noch gewähren, als der tatsächlich öffentlich von Erster Bundesliga und Champions League quasselte. An dem Tag wurde unser Traditionsverein zum FC Absurdistan degradiert und der Lächerlichkeit preisgegeben. Die Weichen für den sportlichen Niedergang waren gestellt. Der Weichensteller ließ den Rot-Weißen-Zug auflaufen. Immerhin ist er nicht entgleist. Er fährt noch in der Spur und er hat sogar die große Chance auf die Wende. Der Klassenerhalt ist trotz all der Turbulenzen zu schaffen, wenn endlich Eitelkeiten und Sturheiten im Main versenkt werden. Ich behaupte, mit Marvin Pourie hätte man gegen den SV Waldhof Mannheim gewonnen. Manchmal müssen auch Trainer und erst recht gut bezahlte Spieler wie alle Berufstätigen ihre Befindlichkeiten hinten anstellen, um ihre Arbeitsplätze zu sichern. Wir sind vielleicht in der Fußballprovinz, aber der Ball ist auch hier einfach nur rund und muss genauso ins Eckige wie bei Bayern München. Danny Schwartz weiß das. Er steht in der Pflicht und darf jetzt endlich liefern. Wenn nicht, dann sollte er ebenfalls die Konsequenzen ziehen.
|
|