Den Ruf als "Spitze Feder" habe ich mir bereits als junger Journalist in den 70er-Jahren redlich verdient. In den 90er-Jahren nannten
mich Studenten und Studentinnen "Phanthomas". Die Geschichte, wie es zu dem Künstlernamen kam, ist abendfüllend. Das Schöne am Schreiben ist, es endet nicht mit dem Eintritt in die Rente. Die spitze
Feder bleibt. Das Augenzwinkern auch. Zudem finde ich alles interessant, worüber andere gerne Gras wachsen lassen.
Anmerkung: Weder meine Medienprojekte noch ich selbst haben oder hatten jemals Verbindungen zu irgendeiner politischen Partei oder bestehenden
Gruppierungen. autor@rudolf-thomas.de
Hinweis zur Gender-Formulierung:
Bei allen Bezeichnungen meiner Texte, die auf Personen bezogen sind, meint die gewählte Formulierung alle Geschlechter, auch wenn aus Gründen
der leichteren Lesbarkeit die männliche Form steht. (RFT)
Mit Feminismus gewinnt man keine Wahlen
RFT 5. Dezember 2024 |Wissen Sie noch, am 5. November wurde in den USA gewählt? Erinnern Sie sich an
Kamala Harris? In der deutschen Medienlandschaft war Kamala wochenlang in den "Polit-Charts" die Nummer eins.
Am Ende des Rennens um die Präsidentschaft kommentierten Journalisten das Ergebnis etwa so: Während Trump Vorletzter wurde, errang Harris einen hervorragenden
zweiten Platz. Die Wirklichkeit hat nicht dem Wunsch der deutschen Medienmacher entsprochen. Wie konnte das passieren, fragen sie sich in den Redaktionen. Es lag vor allem daran, dass wir in
Deutschland nicht wahlberechtigt waren. Allerdings, und da bin ich mir sicher, hätten unsere Stimmen Trump mehr genutzt als Harris. Mal ehrlich, die Kamala wäre auch hierzulande nicht wählbar. Denn
der zeitgenössische Feminismus sitzt schon länger mit der Erwartung auf Befreiung vom plagenden Druck auf der Kloschüssel. Ausgerechnet Kamala Harris erwies sich als feministische Plaggeistliche: 53
Prozent der Frauen in den USA stimmten für sie. Das sind weniger als vor vier Jahren für Joe Biden. Donald Trump gewann 3 Prozent bei Wählerinnen hinzu. "Frauen wählen Frauen" ist eine Parole, die
einem Griff ins Klo gleicht. "Homosexuelle wählen Homosexuelle" und "Einwanderer wählen Einwanderer" löst keine Gruppendynamik aus. Die Tierschutz-Partei ist trotz vieler Kleintierhalter nicht
mehrheitsfähig. "Omas gegen rechts" wären auch nicht wählbar. Weil das die Opas wissen, halten sie sich zurück. Die Jugendorganisationen der Grünen und der SPD treten für Feminismus und gegen das
Patriarchat an: "Hört, hört!" Sie schauen irritiert, wenn sie ein Opa meines Kalibers für spießig hält. Ihre Parolen sind dazu auch noch langweilig. Die besten Beweise liefern jeden Tag die
TV-Kanäle. "First Date" oder andere Datingshows zeigen überwiegend junge Leute, die sich wohl nach einer Partnerschaft sehnen. Und wie soll die Gemeinsamkeit aussehen? Erst heiraten dann Kinder, ein
Häuschen auf dem Land, ab und an ein Mädelsabend wären nicht schlecht. Alles klar, ich schlafe bei dem Thema ein.
Romeo und Julia machen Wahlkampf
RFT 18. November 2024 | Das Buch »Schwachkopf« aus dem Jahr 2006 beschreibt der Verlag so: »Schöne
Aussichten und tiefe Einsichten. Über Sex, Hackfleisch, Rassenkonflikte, Zahnfäule, Hefeklöße, Körperfett und Schlechtfühlmusik – gedacht und gezeichnet von Martin Perscheid.«
Er zählt zu den Künstlern, deren Werke man besitzen muss, um sie später im Alter nicht zu vergessen. Prescheids Buch steht bei mir in der vordersten Reihe für den
Fall, dass mich während des Wahlkampfes, Robert »Romeo« Habeck besuchen möchte. Wahrscheinlich folgt, wenn sich Robert endlich verabschiedet hat, die Kripo samt dem SEK zur Hausdurchsuchung. Die
»Einsatztruppe« wird das Buch »Schwachkopf« beschlagnahmen. Nach ein paar Tagen entschuldigt sich dann Habeck für den übertriebenen Polizeieinsatz.
»Ich will Robby - als Kanzler« rief seine feministische Doppelspitze Annalena »Julia« Baerbock. Pure Freude und innige Liebe für Spitzenkandidat Habeck. Sämtliche
Schakespeare-Freunde erfreuten sich unter Hinzunahme von Taschentüchern an dieser nachgestellten Balkonszene. Zugegeben ich war ebenfalls etwas emotional von dieser Aufführung einer
Laienschauspielgruppe ergriffen. In Gedanken sah ich Joschka Fischer als monarchischen Vater zweier Königskinder, die nicht über die Rolle eines karnevalistischen Prinzenpaares hinauskommen. Ein
Drama, das im Gegensatz zu Shakespeares endlosen Geschichten, am 23. Februar voraussichtlich ein schnelles Ende auf der harten Oppositionsbank finden wird.
Vielleicht kommt es anders als ich denke, wenn mit Genehmigung von Joe Biden in Zusammenarbeit mit Großbritannien, Frankreich, Niederlande und vermutlich auch
Deutschland, von der Ukraine aus Russland beschossen wird? Bricht der 3. Weltkrieg aus und bei uns herrscht Kriegsrecht, dann fallen die Wahlen ins Wasser. Der »Doppel-Wums-Olaf« und »Romeo-Robby«
nebst »Julia-Annalena« bilden im übertragenen Sinn eine dreifache Speerspitze, die Putin bis ins Mark erschüttern wird. Dann wäre der Krieg aus, die Ukraine und Russland kaputt geschossen und Donald
Trump feiert im Rahmen des Wiederaufbaus Richtfest in Kiew und am nächsten Tag in Moskau. Wie das Ende bei uns aussieht, mag ich mir nicht vorstellen, obwohl ich beginnend aus frühster Kindheit die
Trümmer und das Leid in Erinnerung habe.
Kein Let´s Dance im Weißen Haus
RFT 6. November 2024 | Die Party fällt gleich mehrfach aus. Zu allererst bei
den Demokraten. Kamala Harris hat, bevor sie abgetaucht ist, die Wahlparty, abgesagt. Die Tanzstunden in den Instituten der Umfrage-Experten und Expertinnen fallen aus. Dafür werden
Papiertaschentücher und vegetarische Mettbrötchen gereicht. Mit wem *Elmar Theveßen, der ZDF-Studioleiter in Washington, im Soge eines von ihm prognostizierten Wahlsieges von Harris
heute durchtanzen wollte, weiß niemand. Er erhielt, wie die meisten seiner Kollegen und Kolleginnen in den Redaktionen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, erneut eine bittere Lektion. Und nicht nur
dort: Auch in den Redaktionen namhafter Printmedien bleibt der Sekt kaltgestellt. Der selbstinszenierte Befindlichkeitsjournalismus ist hierzulande über Nacht in der Tonne gelandet. Wahlsieger Donald
Trump hat sie im Verbund mit den Republikanern im wahrsten Sinne des Wortes reingelegt.
Journalisten sind in ihrer Berichterstattung zur Objektivität verpflichtet. Wie kann also jemand wie Theveßen, der sich dazu noch als
USA-Experte sieht, mit seinen Prognosen so komplett daneben liegen? Allein sein Buch mit dem Titel »Die Zerstörung Amerikas: Wie Donald Trump sein Land und die Welt für immer verändert«
(Verlag Piper, 2020), hat mich an die Stirn tippen lassen. Versteht so einer die Amerikaner nicht? Ist er nicht nah genug an
der Bevölkerung? Glaubt so ein Journalist, er kann uns über den Großen Teich gesendet, seine Befindlichkeiten als Zustandsbeschreibung der USA vermitteln? Was raucht so einer am offenen Fenster
seines Büros?
Selbstverständlich ist jemand wie Trump ein medial gesehenes gefundenes Fressen für diejenigen, die sowieso jeden Tag irgendwelche
Menschen auf X, Facebook oder sonstwo als Faschisten, Rechtsextreme oder Nazis beschimpfen. Diese Leute differenzieren nicht: sie stecken alle die politisch rechts, von ganz linksaußen stehen in
einen Sack. Linke Verschwörungstheoretiker vermuten, dass hinter Trump Putin steht und Elon Musk dem Kux-Klux-Klan angehört. Frauen aus dem linken Mainstream-Spektrum faseln ständig von toxischer
Männlichkeit. Sie meinen die internationale Politik benötige dringend mehr Feminismus. Wirklich noch mehr?
Bei der vor einigen Tagen in Kolumbien zu Ende gegangenen Konferenz zum Erhalt der Artenvielfalt konnte ich mit bloßem Auge vor dem
Fernseher mindestens doppelt so viele Teilnehmerinnen erkennen. Die EU wird in Brüssel von Ursula von der Leyen angeführt. Angela Merkel hat uns eine Menge ihrer Altlasten hinterlassen. Aktuell
repräsentiert uns Annalena Baerbock im Ausland - bitte nicht lachen! Vor einigen Wochen nannte eine deutsche TV-Korrespondentin in Rom Giorgia Meloni als eine »gemäßigte Rechtsextreme«. Meine Frage
lautete, wer oder was ist an rechtsextrem gemäßigt? Antwort: Sie sei schließlich eine Frau. Unfassbar!
Die USA werden weiterhin von einem Mann regiert. Kamala Harris hat ihre Chance nicht genutzt. Sie weiß, Politik ist ein ganz hartes
Geschäft. Aber Wahlen sind, das zeigen ihre Ergebnisse immer wieder vor allem in den USA demokratisch gewollt und somit gerecht. Denn es zählt am Ende nur das, was wirklich ist und nicht die
»Wünsch-Dir-was-Befindlichkeiten« vieler Journalisten.
*Elmar Theveßen leitet seit März 2019 das ZDF-Studio in Washington. Beispiele seiner
US-Experten-Einschätzungen:
Drei Tage vor dem Rückzug von US-Präsident Joe Biden erklärte Theveßen im ZDF: »Biden sitzt ein Stückchen fester im
Sattel.«
Anfang des Jahres 2024 analysierte der Experte: »Joe Biden ist zwar gebrechlich aber geistig topfit und hält die Fäden seiner Partei in
der Hand.«
Am frühen Morgen des 6. November, 6 Uhr deutscher Zeit, als die renommierte »New York Times«, die Siegchancen des Republikaners auf über
90 Prozent taxiert und »Fox News« Trump als neuen Präsidenten gekürt hatte, erklärte Theveßen im ZDF: »Wir sehen zwar ein paar Warnzeichen aber es kann immer noch gut sein, dass Harris
gewinnt.«
Die Imagepflege beginnt beim Altkleider-Containerstyle
RFT 21. Oktober 2024 | In den 80er-Jahren wurde die Kelly-Family als singende Altkleidersammlung verspottet. Die Häme war nicht berechtigt. Die
Kellys waren, wie heute sichtbar, Trendsetter. Nicht für alle, aber ganz sicher für Journalisten und Kunstschaffende. Ich stelle mir immer vor, wie es mir ergangen wäre, wenn ich zum Interview von
Hans-Jochen Vogel in Bonn oder bei Franz-Josef Strauß in München im heutigen Altkleider-Style erschienen wäre? Gut, ich habe als Volontär im Rahmen der Ausbildung viel über Respekt, Auftreten,
Benehmen und Höflichkeit gelernt. Gutes Benehmen beginnt mit der dem Anlass angemessenen Kleidung. Einfach gesagt, das eigene gepflegte Erscheinungsbild signalisiert Respekt. Oder wie mein damaliger
Chefredakteur zu sagen pflegte, "Du repräsentierst auf Schritt und Tritt das Niveau unserer Zeitung". Heute sind viele Journalisten und Künstler Freischaffende. Sie sind so etwas wie eine Ich-AG. Sie
betätigen sich außerhalb von Festanstellungen. Nur wenige von ihnen schaffen es in einen Tarifvertrag. Mit dem Job ist der Weg zum Wohlstand sehr steinig. Entsprechend ist ihr Image. Ihr
Erkennungsmerkmal ist der Altkleider-Containerstyle. Sie haben verdrängt, vielleicht auch vergessen, Kleider machen Leute. So wie man sich gibt, so ist man. Was nach alten Plattitüden klingt, ist in
Wahrheit hipp. Ein Beweis gefällig? Die Hallen sind bei Motivationsevents voll besetzt. "Mach mehr aus dir!", oder ähnlich lauten die Titel. Tipps zur Verbesserung der persönlichen Entwicklung gibt
es mehr als genug. Daran kann es also nicht liegen. Es hängt von der inneren Einstellung ab. Die sieht man auch am Altkleider-Containerstyle beim Parteitag der Linken. Deren Teilnehmer signalisieren
auf den ersten Blick Armutsgrenze. Wer sich freiwillig so ein Image zulegt, der wird keine ausreichende Wählerschaft erreichen. Daran wird auch der sogenannte linke Journalismus nichts ändern.
Viel Gerede von der Jugend, aber regieren lässt sie sich von den Alten
RFT 7. Oktober 2024 | Seit Jahren ziehen sie umher, rufen und drohen mit Katastrophen. Gar der Weltuntergang sei nah, wenn wir so weitermachen.
Plötzlich ist Krieg. Der währt in der Ukraine schon zwei Jahre. Vor einem Jahr ging das Massaker in Gaza los. Raketen, Bomben, Menschenleben enden mit einem Schlag. Im Libanon, in Israel, in der
Ukraine, in Russland und weiß der Teufel, wo noch überall. Es sind junge Menschen, die in Uniformen stecken. Oft sind es auch Kinder, die mit erhobener Faust Tod und Hass beschwören. Allesamt auf
allen Seiten regieren und befehlen ältere und alte Politiker. Sie sind es, die jungen Menschen ihre Zukunft nehmen. Putin ist 72. Benjamin „Bibi“ Netanjahu
wird am 21. Oktober 75 Jahre. Irans Präsident Massud Peseschkian ist im September 70 geworden. Ali Chamenei ist der allmächtige Religionsführer des Iran. Alter 85! Syriens Diktator Baschar Hafiz
al-Assad ist 60. Der Chinese Xi Jinping ist bereits 71.
In den USA wird Joe Biden im November 82 Jahre. Eventuell wird Donald Trump mit 79 Jahren sein Nachfolger. In Deutschland kandidiert Friedrich Merz im Jahr 2025 für
die CDU zum Bundeskanzler. Im November wird Merz 70 Jahre. Olaf Scholz nächstes Jahr "erst" 67. Klar ist man heutzutage mit 70 nicht unbedingt ein uralter Opa. Aber eine mittelfristige Perspektive
kann ich für einen Bundeskanzler nicht erkennen. Nach einer Legislaturperiode von 4 Jahren wäre Merz 74. Und ich gehe davon aus, wenn er Bundeskanzler ist, so wird er 2029 erneut zur Wahl antreten.
Wo ist ein jüngerer Politiker, der Merz die Stirn bietet und sagt, "Friedrich, es ist an der Zeit"?
Und was macht der Nachwuchs? Die Vorsitzenden der Grünen Jugend traten zurück und von der Partei aus. Ricarda Lang (35), Co-Vorsitzende Bündnis 90/Die Grünen, tritt
zusammen mit Omid Nouripour (49) zurück. Kevin Kühnert, Generalsekretär der SPD, macht mit 35 Jahren aus gesundheitlichen Gründen ebenfalls die Biege. Politik kann einem, wenn man nicht körperlich
und seelisch robust ist, aus der Bahn werfen. Den Druck, die Missgunst und den blinden Hass auszuhalten, verlangt übermenschliche Kräfte. Ältere Politiker sind den Ansprüchen gegenüber offenbar
gewappnet. Vielleicht stimmt es, dass alte Leute deshalb gefährlich sind, weil sie nichts mehr zu verlieren haben?
Mehr Zeit für Langeweile
RFT 24. September 2024 | Am Rande einer Podcast-Aufnahme dachte Dr.Gunther Schunk über Langeweile-Kurse nach. Eine Stunde einfach nichts tun. Nur ruhig herumsitzen und sich langweilen. Kein
Handy, kein Laptop, kein Gespräch, null und nichts. Das wäre, da bin ich mir sicher, für die meisten Menschen eine verdammt lange Stunde. Sie würden intensiv erleben, wie lang 60 Minuten sind. Einmal
in der Woche in den Langeweile-Raum, um die Zeit neu zu entdecken sorgt unweigerlich für Bewusstsein im Umgang mit der eigenen Lebenszeit. Wenn es um Lebenszeit geht, dann dürfen wir die Arbeitszeit
nicht vergessen.
Bisher ist es so, dass wir eine lange Ausbildungszeit haben. Danach arbeiten wir 40 Jahre lang, bis wir endlich in den
Ruhestand verabschiedet werden. Mit der Rente droht ohne Vorbereitung die Zeit der Langeweile. Ältere Menschen wollen häufig gar nicht aus dem Erwerbsleben ausscheiden. Die Unternehmen können es sich
im Grunde nicht leisten, enormes Wissenskapital in die Langeweile zu schicken. Denn wir haben es immer mehr mit qualifizierten Wissensberufen zu tun, auf deren Bildungs- und Erfahrungskapital wir
partout nicht verzichten können. Um die Älteren in Unternehmen zu halten, bedarf es andere Arbeitszeiten. Etwa im Schichtbetrieb anstatt 8 nur 5 Stunden. Gedanken dazu gibt es genügend. Es fehlt
allein an der Umsetzung und am Bewusstsein für die Zeit. Die einzige Währung, die wirklich zählt, ist für alle Menschen gleich: sie heißt Lebenszeit!
Der legendäre Sketch von Loriot "Ich will doch nur hier
sitzen" ist meine Empfehlung zum Einstieg in die Langeweile.
Wer fährt den heute noch einen Volkswagen?
RFT 10. September 2024 | Voller Stolz erzählen wir Älteren von unserem ersten Auto. Die Marke ist
leicht zu erraten: VW! Wer noch älter als nur alt ist, verweist auf den "Käfer" mit kleinen Seitenausstellfenstern und geteilter Heckscheibe. Schön war die Zeit! Im Volkswagen wurden Liebeleien
vertieft. Das Ergebnis war nach wenigen Wochen sichtbar. Manche Eheschließung folgte der Not gehorchend übereilt. Die gezeugten Kinder zählen heute zu den Babyboomern. Also Erwachsene, die jetzt kurz
vor der Rente stehen. An der Dachmarke VW gab es so lange kein Vorbeikommen, bis ein paar politisch links Motivierte anfingen, den Namen Volkswagen aufgrund seiner Nazi-Vergangenheit in Zweifel zu
ziehen. Das Völkische wurde fragwürdig. Der Volkswagen wurde zurückgefahren. VW steht seither im Vordergrund. Die Modelle bekamen moderne Namen: Golf, Polo, Up, Scirocco, Passat zum Beispiel. Aus dem
Käfer wurde der entstellte Beetle. Hinzu kamen T-Roc und ID.3, ID.4 und 5. Die Modellnamen der E-Autos haben fast keinen Bezug mehr zur Dachmarke. Wo einst Volkswagen drauf stand, konnte man sich
darauf verlassen, dass auch VW drin war. Das galt vor allem für den Kaufpreis. Heute ist der Preis für die Anschaffung vom ursprünglichen Gedanken des Volkswagens weit entfernt. Im August 1955
erreichte der VW-Käfer die stolze Verkaufszahl von einer Million. Damals kostete der Pkw 3.800 Deutsche Mark. Mit 21,5 Millionen Fahrzeugen war der Käfer das weltweit am meisten verkaufte Auto. Diese
Marke überbot sogar noch der VW-Golf. Der Golf 1 kostete bei seiner Markteinführung im Jahr 1976 ganze 9.370 Deutsche Mark. Der Preis rechtfertigte den Namen. Eben ein Volkswagen.
Die Beletage des Konzerns entfernte sich in den vergangenen 30 Jahren immer weiter von ihrer Dachmarke. Volkswagen klingt altbackend. VW geht gerade so. Das Modell
"Arteon Shooting Brake" (Preis ab 49.330,00 Euro) kennt, glaube ich außerhalb der Werkstore kein Mensch. Jedenfalls vermutet dahinter niemand einen Volkswagen. Und genau das ist das eigentliche
Problem von VW. Die Geschichte vom Auto fürs Volk ist nur noch eine Story aus längst vergangener Zeit, von der Opa und Oma ihren Enkelkindern gerne erzählen: Schade! Es wäre gut, wenn in Wolfsburg
die Besinnung Einzug halten würde. Baut endlich wieder ein erschwingliches Auto fürs Volk.
Der Klügere gibt nach, ist ein dummer Spruch
RFT 28. August 2024 | In der Schule schmiss mir ein sogenannter Klassenkamerad ein Schulbuch an den
Kopf. Ich knüpfte mir den "Vogel" vor. Der Lehrer kam hinzu und packte mich mit den Worten, "Rudi, der Klügere gibt nach". Selbstverständlich war ich stinksauer, denn ich wollte in der Situation
nicht der Klügere sein. Der Dummbeutel von Klassenkamerad grinste so auffordernd blöd, dass ich ihm Rache schwor. Die ließ auch nicht lange auf sich warten. Ich habe ihn auf der Schultoilette
eingesperrt, schließlich bin ich ja der Klügere. Er musste für seine Dummheit büßen. Zuhause hieß es auch immer, "Rudi, der Klügere gibt nach". Mit dem dummen Spruch wollte ich nicht durchs Leben
gehen. Was sind denn die Folgen, wenn die Klügeren immer wieder nachgeben? Genau - die Dümmeren übernehmen das Kommando, weil sich die Klügeren zurückziehen. Das Ergebnis erleben wir Tag für Tag in
allen gesellschaftlichen Bereichen. Personen ohne Berufs- oder Studienabschluss werden in höchste politische Ämter gewählt. Wen holen die sich als Mitarbeiter? Jedenfalls niemand, der sie mit
Intelligenz überragt. Für viel Steuergeld werden Beraterverträge abgeschlossen. Das Geld ist häufig zum Fenster rausgeworfen, weil auf die Experten nicht gehört wird. Siehe Klimapolitik. Siehe
Gesundheitspolitik. Siehe Corona ... Siehe. Siehe. Siehe. Der Platz reicht hier nicht aus, um alle Defizite aufzulisten. In den Stadt- und Gemeindeparlamenten sitzen mehrheitlich nicht die klügsten
Bürger. Wer klug genug ist, der lässt sich nicht für eine Wahl nominieren. Denn wer hat schon Lust auf Diskussionen mit Leuten, die auf das Sitzungsgeld angewiesen sind? Kluge Menschen nutzen die
Zeit lieber sinnvoller für sich und ihre Interessen. Der Klügere und die Klügere geben also nach und beschweren sich dann über die von den Dümmeren geschaffenen Zustände. Wenn sich unsere
Gesellschaft immer weiter von bildungsfernen Menschen runterziehen lässt, dann leben wir nur noch von der hinterlassenen Substanz eines einst florierenden Landes. Durch den Substanzverlust steigen
die Schulden. Und wenn die nicht mehr beherrschbar sind, dann übernimmt ein totalitäres System die Macht - gute Nacht!
Die Dummheitsfalle oder Picasso kann ich auch
RFT 16. August 2024 | McArthur Wheeler ist als einer der dümmsten Bankräuber in die Geschichte
eingegangen. Sein Problem, er suchte eine Lösung für den sicheren Coup, der ihm an einem Tag gleich zweimal gelang. Wheeler machte richtig Kasse! Sein Fehler, er setzte im blinden Vertrauen auf die
Empfehlung eines Bekannten. Am späten Abend wurde Wheeler verhaftet. Er saß in der Dummheitsfalle!
Eins kann man Wheeler nicht absprechen: Er war vorbereitet! An der Lösung seines Problems war er durchaus interessiert. Er wollte von den Überwachungskameras nicht
erkannt werden. Sein Problemlöser war ein guter Bekannter. Der empfahl ihm, er möge sein Gesicht mit Zitronensaft besprühen. Kameras können, so sein Kumpel, Zitronensaft höchstens verschwommen
aufzeichnen. Wheeler vertraute der Empfehlung blind, ohne sie vorher durch einen simplen Test zu überprüfen. Von "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser", hatte Wheeler wohl noch nie etwas gehört.
Als "the invisible lemon man" ist er 1995 in den USA in die Geschichte eingegangen.
Picasso kann ich auch!
Dumme Typen leiden an einer „aufgeblasenen Selbsteinschätzung“. Dadurch können sie, so wie Wheeler auch, die Leistung anderer nicht richtig einschätzen. Wie oft habe
ich gehört "Was der kann, kann ich auch". Daraus folgt: Ein Dummkopf, der an die Macht kommt, wird sich ein Imperium der Idiotie schaffen. Das Phänomen, eine Art Dominoeffekt, ist im Arbeitsleben und
in der Politik gefürchtet: Eine unfähige Führungskraft (oder Personalverantwortliche(r) wird so lange Hohlköpfe einstellen, bis der Betrieb in sich zusammenbricht. Aktuell erleben wir in vielen
öffentlichen Bereichen den Dunning-Kruger-Effekt. Personen mit einem übersteigert positiven Selbstwertgefühl sind wenig empfänglich für Rückmeldungen durch andere. Sie überschätzen sich und ihre
Fähigkeiten. Meistens treten solche Menschen unangenehm in Erscheinung. Es fehlt ihnen an Sensibilität und Emotionalität. Von Kritikfähigkeit ganz zu schweigen. In der Politik streben solche
"Patienten" nach noch höheren Ämtern. Zu sehen und zu erleben bei bevorstehenden Wahlen. Das Imperium der Idiotie schlägt quasi zurück, indem es
seine Kandidaten nominiert. Persönlichkeiten, die tatsächlich befähigt wären ziehen sich zurück und überlassen das Feld denen, die sich in ihrer
Selbstüberschätzung als Gewinner sehen. Dunning-Kruger-Effekt! (Dunning und Kruger, Psychologen in den USA)
Die Wahrheit zieht das Schweigen nach sich
RFT 6. August 2024 | Es gab schon immer kluge ältere Leute. Die sagten etwas ohne Namen oder
Geschehnisse zu benennen und jeder wusste situationsbedingt, wer oder was gemeint war. Mittlerweile fühle auch ich mich öfters zur Altersmilde hingezogen. Vor 20 Jahren etwa war ich eher der Typ
Marke gut gelaunter Klaus Kinski. Wer jemals den exzentrischen Schauspieler erlebte, der weiß, von wem die Rede ist. Klartext zu sprechen und zu schreiben ist mein eigentliches Elixier. Rhetorik ist
wie Fußball, ab und an muss man die Grätsche ausfahren. An dieser Einstellung hat sich bei mir eigentlich nichts geändert. Dinge verändern zu wollen geht nur mit klaren Worten. Wer Klartext spricht,
wird heutzutage schnell zum Populisten, gar zum Faschisten erklärt. Kinski wäre heute medial völlig isoliert, obwohl er als Schauspieler in einigen Rollen großartig brillierte. Die linke Medienszene
würde ihn garantiert in die rechte Ecke stellen, um ihn wie ein vergessener Gummibaum verdorren lassen.
Der schleichende Prozess beginnender Altersmilde beinhaltet eine Prise Resignation der Marke "Was geht es mich an?" Die paar Jahre Lebenserwartung, die ich statistisch
gesehen noch vor mir habe, gehen ruck zuck vorbei. Von daher "Game over". Macht doch mit der Rente, was ihr wollt. Schuldenbremse? Mir egal! Verschuldet euch bis hoch zur Oberlippe. Migranten
hereinspaziert: "Ich liebe deutsche Land!" Nehmt das Bürgergeld, das korrekterweise Steuergeld heißen müsste. Religion und Kirche? Wurscht! Tag für Tag komme ich ohne euch dem Himmelreich näher. Frau oder Mann? Wählt euer Geschlecht und
treibt es bunt. Omas gegen rechts. Höckes gegen links. Sucht euch den passenden Klub
aus. Krieg oder Frieden? Putin, Trump, Xi Ping leben nicht ewig. Das gilt für alle anderen Nervensägen in den Hauptstädten auch. Geht zu Fuß, fahrt Fahrrad, bleibt gesund. Die Welt ist schön, allerdings nicht für jeden.
Ein älterer wortkarger Mann, der stets alleine an seinem Tisch im Wirtshaus saß und in sein Bierglas starrte, stand eines Tages in einer Bürgerversammlung auf und sagte
Folgendes: "Ich sage nichts, denn wenn ich etwas sage, dann habe ich es gesagt und deshalb sage ich lieber nichts. Damit habe ich alles gesagt." Im Saal war
es mucksmäuschen still. Zu mir sagte der Mann: "Die Wahrheit zieht das Schweigen nach sich." Da war sie, die Weisheit der Altersmilde. Warum sagen Sie nicht öfter etwas, fragte ich ihn. "Ich habe
nicht ein Leben lang gelernt, um mir im Alter dumme Antworten anzuhören." Wie wahr!
Die weißen Tauben sind müde
RFT 23. Juli 2024 |
Komm her Marie, ein letztes Glas.
Genießen wir den Augenblick.
Ab morgen gibt′s statt Wein nur Wasser.
Komm her und schenk uns noch mal ein.
So viel wird morgen anders sein.
Marie, die Welt wird langsam blasser.
Die weißen Tauben sind müde.
Sie fliegen lang schon nicht mehr.
Sie haben viel zu schwere Flügel.
Und ihre Schnäbel sind längst leer.
Jedoch die Falken fliegen weiter.
Sie sind so stark wie nie vorher.
Und ihre Flügel werden breiter.
Und täglich kommen immer mehr.
Nur weiße Tauben fliegen nicht mehr.
In Erinnerung an Hans Hartz (gest. 30. November 2002)
Die Zeit ist eine Illusion, der richtige Zeitpunkt ist eine Kunst
RFT 18. Juli 2024 | Kaum jemand weiß das besser als ich, der Zeitexperte. Bin ich überheblich? Nein,
vielleicht doch - manchmal. Es sind andere, die mich über und in der Zeit zum Experten ernannten. Wie oft höre ich, wie machst du das nur? Gemeint ist damit, wie schaffst du es, zur richtigen Zeit am
richtigen Ort zu sein? Das liegt daran, dass ich innerlich zeitlos bin. Für mich ist die Zeit eine Illusion. Für die meisten Menschen ist sie ein Verlauf, ein Halt, an dem sie sich orientieren müssen
und sogar wollen. Der richtige Zeitpunkt entsteht bei mir aus meinem Gefühl für das, was ich jetzt machen will. Ein Beispiel: Ich laufe in die Stadt und sehe jemanden, den ich partout heute nicht
treffen möchte. Mein Gefühl sagt mir der jetzt nicht. Also weiche ich der Begegnung aus. Der Mensch passt heute nicht zu meiner Stimmung. Da ich ihn kenne, weiß ich, was auf mich zukommt: Zu 99
Prozent Krankheit, kein Arzttermin und "hast' scho' g'hört?" (Fränkisch). Ich will es weder wissen noch hören. Jüngere Menschen sind im Vorteil. Es gelingt mir nämlich nicht, mir all die Tausende zu
merken, die vorgeben, sie kennen mich vom Studium, von Seminaren, von Vorträgen und Lesungen. Also kann ich nicht ausweichen. Die Gespräche mit jungen Leuten sind mir lieber, denn Legendenbildung ist
gut für die Eitelkeit.
Oft höre ich, wie bekommen Sie alles unter einen Hut und das in "Ihrem Alter"? Ganz einfach, ich habe immer Zeit, weil ich sie mir nehme. Dabei bin ich ausgesprochen
diszipliniert. So schreibe ich an fünf Tagen in der Woche vier bis fünf Stunden an meinem neuen Roman. Produktiv ausgedrückt ergeben das vier bis fünf DIN-A4-Seiten. Pro Woche also 20 Seiten. So
gegen 14 Uhr reicht es mir dann: Ich muss raus! Zu Fuß oder mit dem Fahrrad Hauptsache Bewegung. Das dauert meistens 90 Minuten. Als ehemaliger Fußballspieler, Trainer und Funktionsträger habe ich
die Spielzeit im Blut. Danach kümmere ich mich um das, was täglich anfällt: Termine, Podcast, Kolumnen, Presse, Veranstaltungen. Völlig egal, was ich mache, es ist in dem Moment für mich zeitlos. Es
ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um es genau jetzt zu machen. Die Kunst besteht darin, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Besser noch, ihn als gekommen zu spüren.
Zeitverschwendung ist die leichteste Art aller
Verschwendungen
RFT 10. Juli 2024 | "Manchmal gewinnt Zeitverschwendung an Leben, weil Zeit über das hinaus, woran wir
bisher geglaubt haben, nicht von entscheidender Bedeutung ist. Es ist also ein Synonym für Wohlbefinden und Glück, uns nichts tun zu lassen und uns darauf zu beschränken, nur zu sein, zu fühlen und
zu genießen."
Entschuldigen Sie bitte, der Text ist nicht von mir, er ist von einer Psychologin. Sie meint auch "Zeit ist gleich Geld" bringt uns in Angst- und Stresssituationen.
Angst ist das Schlagwort unserer Zeit. Damit lässt es sich Geld verdienen und Politik machen. Hätten Menschen keine Angst, dann gebe es nur halb so viele Psychologen. Wer ständig Angst hat, der
verschwendet das wertvollste, was er besitzt, nämlich seine Lebenszeit. Als Kind hatte ich keine Lust auf Schule: Die Lehrer überboten sich mit Drohgebärden. "Wenn du nicht dann ..." In den ersten
Schuljahren lief Herr Oberlehrer mit dem Rohrstock in der Hand durch die Reihen. Nach Lust und Laune schlug er auf einen Tisch. Manchmal traf er auch mich. Ab der 5. Klasse gab es keine Prügel mehr.
Es hieß jetzt, was soll nur aus dir werden? Angst vor der Zukunft wurde gestreut. Mit der Angst sind wir aufgewachsen. Sie begleitet uns in allen Lebenslagen. Im Mittelpunkt des Angstschürens stehen
heute Klimawandel, Putin und traditionell die Zukunft. Trotz Work Life Balance, Yoga, Vier-Tage-Woche und Mindestlohn geht die Menschheit zugrunde. Denn
es ist Krieg in Europa. Dazu wird uns die fast täglich zunehmende unerträgliche Hitze den Rest geben. Kurzum, wir sterben mit der Zeit alle, die Natur will es so. Soll ich also unter diesen
Voraussetzungen Zeit verschwenden? Etwa mit Work Life Balance? Schon der Begriff suggeriert, man bräuchte für Arbeit ein Gleichgewicht, einen privaten Ausgleich. Wäre es nicht lohnender, eine
sinnvolle, sogar erfüllende Betätigung anzustreben? Es ist tatsächlich Zeitverschwendung, eine Tätigkeit auszuüben, die am Ende des Tages einen Ausgleich in Form von Work Life Balance
erfordert.
Top-Vegetarier beim Haxen-Essen auf dem Oktoberfest
erwischt.
Oft 25. Juni 2024 | "Helden-Präsident spricht vor US-Kongress." "Mega!" "Top!" "Wahnsinn!"
Wetterbericht: "Morgen erhitzt sich die Luft auf 23 Grad." "Globaler Mittelwert: Heißester Juni weltweit." "Rechtsextremer wird jetzt als Top-Nazi eingestuft." "Liebes-Aus für Youtube-Urgestein."
"Top-Job für Karriere-Grüne." "Polit-Legende hört auf." "Elite-Soldaten erobern Dorf zurück." "Ein bekannter Welt-Klima-Retter."
Ohne Superlative kommen deutsche Medien nicht mehr aus. Darum, so scheint es,
haben sie jeweils einen Faktenchecker installiert. Der schwächt dann die vielen Superlativen ab. "Mehrere Hauptschüler zeigten Hitlergruß." Faktenchecker: "Es waren 5 Hauptschüler." Na also geht
doch.
Starkoch, Sternekoch, Top-TV-Koch, Gourmet-Legende. Militär: Top-General,
hochdekorierter Offizier, anerkannter Waffenexperte, führender Militär-Experte. Apropos Experte! Wer in den Medien erscheint, muss ein Experte sein. Da beißt die Maus kein Faden ab - Entschuldigung:
Top-Maus beißt Schiffstau durch.
Es gibt im Alltag offenbar die drei Komparationsstufen: Geil (Positiv), super (Komparativ) und mega (Superlativ). Mega ist mittlerweile alles, obwohl das Wenigste
davon wirklich großartig oder hervorragend ist. Ich bin dagegen bescheiden, wenn ich mich als Weltklasse-Typ bezeichne. Oder ist das Angeberei? Blödsinn, die gibt es ja nicht mehr.
Die Dummheit der anderen ist eine Chance
RFT 18. Juni 2024 | An der Rezeption spielten sich Jagdszenen ab. Die Polizei musste einschreiten.
Was war los? FTI ist Konkurs. Das Hotel verweigerte Urlaubern den Zutritt zu ihren gebuchten Zimmern. "5 vor Flug" gehört auch zur FTI Group. "Das wussten wir nicht" war laut von denen zu hören, die
glaubten, sie gehören nicht zu den Geschädigten. Um 25 Euro war das Angebot von "5 vor Flug" günstiger, erzählte mir ein Urlauber. Als ich lachte, verstand er die Welt nicht mehr. Er buchte für 2
Personen eine pauschale 14-tägige Urlaubsreise inklusive
Flug, Transfer zum Hotel und Halbpension. Dafür zahlte er 3.250 Euro. Er dachte, er sei clever als er den bereits rabattierten Preis um sage und schreibe 25 Euro günstiger bei "5 vor Flug" buchte. 25
Euro! Ich muss es loswerden, das ist typisch deutsch: Wo es geht einen angeblichen Vorteil erhaschen. Und das Peinliche daran entspricht leider auch der gleichen Mentalität. Kein Geld mehr auf der
Naht, aber Hauptsache im eigenen Dunstkreis mit einer Urlaubsreise prahlen, die ein Schnäppchen wäre. Die Dummheit der anderen bietet immer eine Chance. Alle Discounter beherrschen das Spiel mit den
Rabatten. Eine Jeans für 8,99 Euro ist alles nur keine echte Jeans. Eine Flasche Rotwein für 2,29 Euro beinhaltet maximal roter Wein. Ich habe mir einmal ein Paar wie Adiletten aussehende
Badeschlappen auf Fuerteventura für 9,99 Euro gekauft. Nach zwei Tagen waren die weißen Adidas-Streifen verschmiert und nicht mehr zu erkennen. Die Streifen wurden mit Ölfarbe in Nordafrika
aufgemalt. Den Trick kannte ich noch nicht.
RFT 23. Mai
2024
Herzlichen Glückwunsch zum 75. Geburtstag!
Du bist ein Jahr älter als ich. Wir sind also zusammen aufgewachsen. Ich habe in den Jahrzehnten
viel von Dir gelernt: Kunstfreiheit, Meinungs-, Presse- und Rundfunkfreiheit, Gleichheit vor dem Gesetz, Menschenrechte – das sind nur einige der Grundrechte, die ich immer dann nachgelesen habe,
wenn ich in meiner Toleranz an Grenzen stieß. Demokratische Rechte, die ich als Autor schätze und unbedingt weiter verteidigen werde. Gegen alle, die diese Rechte untergraben und aushebeln wollen. So
wie es die 61 Männer und vier Frauen als Urheber des
Grundgesetzes für unsere wehrhafte Demokratie vorgesehen haben: als stabiler Schutzschirm für die Bundesrepublik Deutschland!
Grundgesetz, ich wünsche Dir weiterhin alles Gute!
Rudolf F. Thomas
Schriftsteller
Wer oder was?
RFT 22. Januar 2024 | Ich frage mich, wer oder was soll eine Alternative für Deutschland sein? Die
Mittelerde oder "Buntland", gar Braunland? Deutschland braucht keine Alternative, denn das D steht wie ich selbst für Demokratie.
Hinweis: Aus Gründen der Lesbarkeit verzichte ich in meinen Publikationen auf Gender-Sternchen oder sonstige
typografische untypische Sonderzeichen. In meiner Schreibweise halte ich mich an die Regeln des Duden.
"Mit einem hohen IQ zu leben ist nicht leicht. Manchmal leide ich sehr darunter." (RFT)
Blog-Beiträge Jahr 2023Die spitze Feder von Rudolf F. Thomas zu heiklen Themen im Blog.
Blog-Beiträge 2023.pdf PDF-Dokument [141.7 KB]
Es geht um Quote und Parteienproporz. Es geht um Migration und Cancel Culture. Es geht um Cowboy und Indianer. Es geht ums Klima
und um den Weltuntergang. Es stimmt, wir sind die letzte Generation der Bundesrepublik Deutschland.
Früher, wie hier auf dem Bild aus dem Jahr 1990 in Bonn, moderierte ich andere. Heute muss ich aufpassen, dass ich nicht gelenkt werde. "Früher war
alles besser, sogar die Zukunft", orakelte Karl Valentin. Heute ist die Vergangenheit eine Vorrede für die Drama-Handlungen, die uns bevorstehen.
Ja, ich bin eng mit dem Fußballsport verbunden. Der KSC ist für mich als Karlsruher von Geburt an mein Verein. Er ist Teil von mir. Würzburg ist seit über 40 Jahren
meine Wahlheimat. Also sind die Kickers von 1907, der Klub, für den mein Herz schlägt.